Rund um – 3 Große und 3 Kleine

Die geheimnisvolle Wahrheit über 7 Berge ...

Aufstieg zum Drachenfels über die Süd-Ost Seite
Aufstieg zum Drachenfels über die Süd-Ost Seite
Steckbrief
Strecke 19 km
Dauer 04:45 h - Wandern
Höhenmeter 833 m
Höchster Punkt 336 m
Start/Ziel Parkplatz Oberweingartenweg, 53639 Königswinter
Kondition
3.5/5
Technik
3/5
Natur
4/5
Einkehr
4/5

Die 7 Berge passen namenkundlich zum Siebengebirge wie die sieben Zwerge zum schönen Schneewittchen. Und sie besitzen gleichermaßen eine märchenhafte Anziehungskraft.

Diese Anziehungskraft hat ihren Ursprung im frühen 19 Jhr.. Die romantische Sicht auf die scheinbar unverfälschte raue Natur der steilen Hänge und Felsen am Rhein, wurde in Gedichten und Gemälden verewigt und begründete in der kultur- und kunstgeschichtlichen Epoche der Romantik den regionalen Ableger, die Rheinromantik.

Künstler:innen, Dichter:innen und vor allem wohlhabende Briten und Britinnen zog es  mit romantisierendem Blick zu den Burgen, Schlössern und verfallenen Ruinen hoch über dem Rhein. Schon vor mehr als 150 Jahren zählte man viele hundert Tausend Menschen jedes Jahr auf den Rheindampfschiffen, welche diese Szenerie besuchten und bestaunten. [1]

Zu den kreativen und romantischen Geistern vergangener Zeiten kommen heute Outdoor Aktive, Wanderer und Wanderinnen, Mountainbiker und -bikerinnen  sowie Läufer und Läuferinnen hinzu. Ein “Gebirge” in Großstadtnähe, das klingt nach Herausforderung und ein wenig Abenteuer,- zu schön um wahr zu sein.

Und dennoch ist im Siebengebirge nicht alles so, wie es scheint. Voller Geheimnisse ist das Gebirge mit den 7 Bergen.

In diese geheimnisvolle Natur wollen wir eintauchen. Hier wo der Sage nach gar ein furchtbarer Drache gelebt haben soll [2] . Oder das märchenhafte Schneewittchen “hinter den Sieben Bergen, bei den sieben Zwergen” gewohnt haben könnte. [3]

 

Vom Start über den Petersberg bis zum Nonnenstromberg

Geheimnis No. 1 – Über Groß und Klein

Bei der Planung der Tour entdecken wir unerwartet Bergnamen auf der Karte, die uns gänzlich unbekannt sind. Die 7 Berge die von der Rheinebene aus die Kulisse eindrucksvoll beherrschen, scheinen nicht alleine zu sein.

7 Berge, das sind (der Höhe nach sortiert) die bekannten “Großen Berge” des Siebengebirges:

  • Große Ölberg (461,5 m)
  • die Löwenburg (455 m)
  • der Lohrberg (432 m)
  • der Nonnenstromberg (335 m)
  • der Petersberg (331 m)
  • die Wolkenburg (324 m)
  • der Drachenfels (321 m)
 

Dies wären schon beeindruckend viele Berge auf überschaubarem Raum, vor allem wenn man von der flachen Rheinebene her anreist. Diese Gipfel versprechen alleine eine tagesfüllende Tour mit einigen Höhenmetern. Vom Rheinufer bei gut 50 m ergeben sich z.B. gut 400 Höhenmeter bis zur Aussichtsterrasse des Großen Ölbergs.

Aber die Wahrheit ist,- von den 7 “Großen” gehören nur 3 , der Großer Ölberg, die Löwenburg und der Lohrberg, auch wirklich zu den 7 höchsten Bergen im Siebengebirge.

Die “Großen” sind nur ein Bruchteil der zahlreichen Erhebungen. Dazu gesellen sich die oft unbekannteren “Kleinen” Berge. Je nach Zählung und räumlicher Definition der Region, gibt es mehr als 40 Gipfel.

Geheimnis No. 2 – Von romantischen Klippen und Felspanoramen

Diese Vielzahl an Bergen, Kuppen und Hügeln ist durch einen vor 25 Mio Jahre beginnenden Vulkanismus entstanden [4] . Danach wurde das Gebirge durch die Millionen Jahre dauernde Erosion wieder abgetragen. Zuletzt kam auch noch der Mensch hinzu, und zerlegte das Siebengebirge in Bergwerken und großen Steinbrüchen, um unter anderem Steine für den Kölner Dom, das Kloster Heisterbacherroth und viele mehr zu gewinnen. [5]

Das ein oder andere felsig steile Panorama des Siebengebirges ist also ganz unromantisch erst durch diesen menschlichen Eingriff entstanden.

Zu einem wertvollen Erbe hat dieser einstmalig zerstörerische Eingriff aber geführt. Die offenen Steinbrüche und die dadurch unzugänglichen Zonen des Siebengebirges, beheimaten heute seltene Tier- und Pflanzenarten.

Und so ist 1958 der Naturpark Siebengebirge als erster Naturpark in NRW ernannt worden und ist einer der ersten in ganz Deutschland (heute gibt es 105 Naturparks in Deutschland). Der Kern des Siebengebirges, das dem Besucher üblicherweise als Siebengebirge bekannt ist, ist sogar schon seit 1922 Naturschutzgebiet und unterliegt damit wichtigen Regeln (§5 2.), die wir als Wanderer und Wanderinnen, Läufer:innen oder Radfahrer:innen berücksichtigen sollten. Daher ist es wichtig, dass wir uns an das Wegegebot halten und auch mögliche Sperrungen der Forstverwaltung respektieren.

Nicht auf alle der Gipfel führt auch ein Wanderweg, den wir uns damit auch nicht selber querfeldein bahnen sollten (und dürfen). Denn im Siebengebirge kann man ohnehin viel entdecken und die geschützte Natur ist ein Geschenk in der heutigen Zeit. Auf den erreichbaren Höhen kann man mehr als genug Gipfel erstürmen, und über sich hinauswachsen.

Geheimnis No. 3 – Über die 7 im Siebengebirge

Und noch eine Wahrheit entblättert sich,- denn die 7 Gipfel scheinen den Namen des Siebengebirges nicht ausreichend zu erklären. Je nach Standort sind Unterschiedliche und auch unterschiedlich viele Erhebungen zu erkennen. Eine weitere Theorie besagt daher, dass der Name sich von “Siefen” (=kleiner Wasserlauf) ableitet, und damit auf die Morphologie der Landschaft mit kleinen Bächen und Tälchen zurückgeht. [6]

Doch auch dies ist nur eine Theorie. Was aber sicher ist,- im Siebengebirge wird man auf jeden Fall auf 7 Berge treffen, welche der mehr als 40 Erhebungen es auch immer sein werden.

Geheimnisse No. 4 bis – Sagenhafte Sagenwelt  [7]

  • Wir haben es so sehr gehofft. Aber Schneewittchen hat wohl doch nicht im Siebengebirge gelebt, denn das Märchen scheint einem weltweiten Motiv zu folgen, dass international 900 mal vorkommt, und in Deutschland im 17 Jhr. aus Frankreich zu uns eingewandert ist. Desillusionierend hat diese Sequenz die Index Nummer ATU 709. Unromantischer geht es kaum.
  • Ein schrecklicher Drache hat aber bestimmt am Drachenfels in seiner Höhle gelebt. Bestimmt.
    Schon seit dem Mittelalter wird sich erzählt, dass die Heiden am Fuße des Drachenfels jeden Tag ein Menschenopfer dar bringen mussten, um den Drachen zu besänftigen. Bis, ja bis sie eine christliche Jungfrau opfern wollten. Diese blieb mutig und ruhig, erhob das Kreuz ihrer Halskette, worauf der Drache erschrak und den Drachenfels hinunter in den Tot stürzte.
    Doch dann hat laut Nibelungen Sage auch noch Siegfried den Drachen hier am Drachenfels erschlagen, zumindest vermutete man das im 19 Jhr.. War er da nicht schon tot ? … der Drache ?
    Und wäre das nicht schon genug,- durch eine Schiffsladung Schießpulver soll der Feuer speiende Drache ebenfalls umgekommen sein.

    Sagenhaft. Damit steht zumindest eines fest. Weil der Drache als Reptil keine 7 Katzenleben hat,- muss er allemal und definitiv mausetot sein. Und wird uns sicherlich nicht auf unserer Tour im Siebengebirge begegnen.

  • Und dann wären da noch die sieben Riesen … ach lassen wir das.


Keine weiteren Geheimnisse …

soll diese Tour mehr verbergen. Also,- Auf geht’s.

Dem Proporz zwischen Groß und Klein verpflichtet, und auch unserer Neugier geschuldet, wollen wir nicht nur die bekannteren Berge in die Tour aufnehmen. Heute wollen wir rund um 3 “Große” und 3 “Kleine” Berge laufen.

Petersberg (331 m groß), Nonnenstromberg (335 m groß), Schallenberg (310 m klein), Geisberg (324 m klein), Jungfernhardt (322 m klein) und der Drachenfels (321 groß) liegen auf der Tour. Bei allen Bergen führt ein Weg nah am topographisch höchsten Punkt entlang.

Dabei summieren sich ordentliche 833 Höhenmeter. Wir haben die Tour in einer Kombination aus Wanderung und Lauf absolviert. Als Lauf verdient sich die Tour auf diesem sagenumwobenen Terrain, durchaus den Präfix “Trail-“.

Über die Trachyttuffbrüche zum Schallenberg und Geisberg

Drachenfels

Wegbeschreibung

Juni 2023 – Schon lange waren wir nicht mehr im Siebengebirge unterwegs. Einst war es unser Trainingsrevier für anstehende Trailrunning Veranstaltungen in den Alpen. Aufgrund unserer eingeschränkten Leistungsfähigkeit über die vielen Monate, haben wir heute vorsichtig einen Wandertag eingeplant. Dennoch sind wir vorsorglich in unsere Laufsachen geschlüpft, falls uns die Beine, auf den Geraden oder Bergab, doch einmal zum Laufschritt verführen. Bergauf laufen, auf einer der vielen Steigungen, zu einem der vielen kleinen Gipfel und Kuppen, dass ist noch immer zu viel für unsere eingeschränkte Lungenfunktion.

Wir starten am Parkplatz am Oberweingartenweg, der heute bei warmen Sommertemperaturen überquillt voller Wochenendtouristen. Anders als die meisten Angereisten, gehen wir nicht hinauf zum Lemmerzbad mit Luftmatratze und Kühltasche unter dem Arm, oder direkt hinauf zum Drachenfels,- wir laufen den Weg den wir gekommen sind am Friedhof und einer kleinen Zwergenkolonie, die uns beim Start dieser sagenhaften Tour beobachtet, wieder hinunter. …

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… Unter der B42 her schlägeln wir uns in Richtung Bittweg. Er startet kurz nach einer Unterführung der L331 und zeigt dann zwischen zwei Häusern an einer kleinen Treppe und einem Steinkreuz, seinen wahren Charakter. Hier beginnt auch das Naturschutzgebiet Siebengebirge, durch das die weitere Tour führen wird.

Der Bittweg ist der direkte Aufstieg von Königswinter auf den Petersberg. Auf ca. 3 km steigt er deutlich und herausfordernd um 250 Höhenmeter an. Insgesamt säumen 12 Kreuze und Altäre den Pilgerweg.

Dieser Aufstieg ist ein Hotspot für Segment Junkies auf Strava. Viele Läufer und Läuferinnen nutzen die einigermaßen lange und steile Strecke um Höhenmeter zu sammeln. Und so begegnen uns heute gleich auf den ersten paar hundert Meter mehrere Läufer, die freundlich durch den rinnenden Schweiß hindurch schnaufend grüßen.

Wir biegen an der ersten größeren Kreuzung links ab, und kommen mit sanfterem Anstieg, durch einen herrlich grünen und ruhigen Buchenwald. Auf der Nordseite an einem Wegestein, geht es dann hoch zum Petersberg.

Auf der “Bremsbahn” wird es wieder steiler. Die “Bremsbahn” diente zum Abtransport der Steine aus den oberen Steinbrüchen, in Richtung Norden zum Rheinufer. Wie dies geschah, kann man eingraviert auf einem großen Stein nachlesen.

Auf dem Petersberg angekommen, haben wir damit den ersten der “Großen” Berge erklommen. Er ist mit 336 m zwar nicht in den Top 10 der höchsten Erhebungen im Siebengebirge, aber bestimmt der Prominenteste. Zumindest waren mehr Prominente aus Hochadel, Politik und Gesellschaft hier oben, respektive im Hotel auf dem Petersberg, als auf jedem anderen der Siebengebirgs-Berge.

An der Mauer des Biergartens genießen wir den Blick über den Rhein. Links herum erscheint an vorderster Front, der Drachenfels mit seiner Ruine auf dem Gipfel. Er wird gegen Ende der Tour der letzte Berg sein, den wir hoch laufen werden.

Links von uns, dezent abgetrennt, frühstücken die vornehmen Gäste des Steigenberger Icon Grandhotel & Spa Petersberg elegant auf der Sonnenterrasse. Wir kontern diese Szenerie mit einem beherzten Schluck Wasser aus der Softflask, und fühlen uns irgendwie ganz wohl, so verschwitzt auf unserer Seite des Gipfelglücks.

Noch eine Runde vor dem Hotel herum, noch ein Foto von der St. Peter Kapelle, wo der ein oder andere Promi schon seine Hochzeit zelebriert hat, und schon flitzen wir bergab, ein kleines Stück den Rheinsteig hinunter.

Als der Weg wieder ebener wird, hätten wir beinahe den Abzweig nach rechts verpasst, der zum nächsten der “Großen” Berge führt. Den Nonnenstromberg (335 m).

Auf den Nonnenstromberg führt kein breiter Forstweg. In der Regel zieht es etwas weniger Wanderer und Wanderinnen auf den kleinen Pfad, als auf andere Highlights des Siebengebirges. Wir kommen an einem Schild “Naturwaldzelle” vorbei. Und das sieht man direkt. Der Wald entwickelt sich ohne weiteren menschlichen Eingriff. Oben angekommen dann doch ein Eingriff des Menschen. Diesmal ist es keine Heerschar Steinmännchen, sondern ein großer Haufen vulkanischer Steine die man aufgetürmt hat. Der Gipfel, sozusagen. Ob es den Baum freut, der mitten drinn steht, mag man bezweifeln.

Unter dem Buchenwald fällt ein extensiver, dichter Teppich des neophytischen Kleinen Springkrauts auf. Weiteres dazu unter “Respect Nature Info zu diesem Beitrag”.

Zurück auf breiteren Wegen, stehen wir direkt vor dem Einkehrhaus Waidmannsruh. Nach knappen 7 km bietet sich hier die erste Möglichkeit zur Einkehr, bei schönem Wetter auf der Terrasse.

Für uns ist es zu früh zu rasten, also geht es gleich weiter. Da wir auf einen weniger begangenen Abschnitt jenseits der L331 wechseln wollen, wählen wir den asphaltierten Rosenauer Weg hinunter. Dies ist die ideale Strecke um in den Laufschritt zu wechseln und den hindernisfreien Untergrund zu nutzen. Unten angekommen führt parallel die Straße zum Petersberg hinauf, beliebt bei Rennradfahrern, adäquat dem Bittweg bei Läufern, eine Passage um sich mit ein paar Höhenmetern herauszufordern.

Auf der anderen Seite der Landstraße führt ein Weg in einen wilderen Teil des Siebengebirges. Das als “Ofenkaulen” benannte Gebiet, wird durch ein weitverzweigtes Stollensystem unterhöhlt. Im 2. Weltkrieg wurden die Stollen  teilweise als Bunker genutzt und weiter ausgebaut um Rüstungsindustrie hierher zu verlagern. Heute sind die Stollen verschlossen und eigentlich versiegelt, dennoch wurden sie immer wieder durch Unverbesserliche und Partywütige geöffnet und betreten. Hierdurch, und sicherlich auch durch den regen Wander- und Mountainbike-Verkehr, wurde eines der bedeutendsten Winterquartiere für Fledermäuse in NRW stark gefährdet. Die Fledermäuse können durch speziell eingerichtete Öffnungen in die Stollen einfliegen.

Heute ist der Weg daher aus Naturschutzgründen eindeutig und deutlich durch Schilder gesperrt. Quer gelegte Baumsperren weisen zusätzlich und ganz praktisch auf diesen Umstand hin.

Links davon gibt es einen nicht gesperrten Weg, der uns in Richtung der Trachytbrüche führt. Der Weg an den kleinen zugewachsenen Steinbrüchen vorbei, parallel zum Mirbesbach, ist auf der topographischen Karte verzeichnet, endet aber irgendwann zugewuchert in einem unzugänglichen Holzeinschlag.

Daher biegen wir auf halber Strecke rechts ab, steigen die Geländekante hinauf und folgen dem Pfad bis zur Ferdinandstraße, einem breiten Forstweg. Dieser führt direkt zur nächsten Einkehrstation, dem beliebten Milchhäuschen. Bei gut 9 km der Tour ist auch hier für uns eine Rast noch zu früh, und so ziehen wir weiter in Richtung der nächsten Anstiege.

Die nächsten “Kleinen” Erhebungen folgen kurz nach dem Milchhäuschen in einem Doppelschlag, mit dem Schallenberg (310 m) und dem Geisberg (324 m). Beide sind etwas abseits über einen Pfad zu erreichen. Und beide bieten eine kleine Besonderheit.

Die letzten Meter hinauf zum Schallenberg, verlaufen unter dem frischem Grün junger Buchen und weisen am Ende ein paar steile Höhenmeter auf. Oben angekommen steht man direkt unter einem kleinen steinernen Tempelchen, unerwartet in dieser Umgebung. Das Tempelchen ist jedoch nicht so alt wie es vermeintlich aussehen mag. Es wurde erst in den 30er Jahren erbaut und ist nach seinem Stifter “Dr.-Eduard-von-Gartzen-Hütte” benannt.

Wenige Meter weiter, auf dem Weg zum Geisberg, befindet sich der eigentliche “Gipfel” des Schallenberg mit einer Markierung und Aussichtsbank (Abzweig ist auf der Tour nicht korrekt verzeichnet). Vom Schallenberg geht der Blick in Richtung Drachenfels. Kurz danach finden wir eine schöne Aussichtsbank und rasten in herrlicher Ruhe und mit schönem Blick über das satte frühsommerliche Grün.

Gestärkt steigen wir danach noch ein paar Höhenmeter hinauf, zum Geisberg. Auf der vordersten Geländekante thront eine sehr beliebte Hütte, mit einer Bank davor. Diese Bank ist unserer Erfahrung nach immer besetzt. Auch wenn man vorher schon länger keinem Menschen weit und breit begegnet ist,- hier oben ist immer “belegt”. Verständlich … bei einer tollen Aussicht hinunter nach Rhöndorf und zum Rhein. Im Norden der Drachenfels, im Süden der Große Breiberg. Auch heute ist die Bank belegt, und so grüßen wir freundlich, und laufen einige steile Meter wieder hinunter.

Auf der Drachenfelsstraße geht es recht bald wieder hinein, in eine kleine Umrundung der Jungfernhardt (322 m), dem letzten der 3 “Kleinen”. Ein schöner Weg führt auf der Westseite leicht bergan bis zu einer Kehre und einer Aussichtsbank. Hier kann man ein kurzes Stück auf einem manchmal kaum zu erkennenden Pfad zum Gipfel gehen. Oben gibt es eine sanfte bewaldete Kuppe ohne Sicht. Daher lassen wir die wenigen Meter heute aus, und laufen auf der Ostseite hinunter, erneut bis zur Drachenfelsstraße. Dort biegt die Tour sofort wieder nach rechts ab. Für etwa 3 km geht es am Hang des Rhöndorfer Tales ohne größere Höhenunterschiede in Richtung Röhndorf. Der Trubel des Siebengebirges ist wie ausgeknipst. Auf der ganzen Strecke sind wir alleine unterwegs. Abseits der Hauptrouten und Wanderwege, auf Strecken die nicht zu den Hotspots führen, kann man selbst an belebten Tagen, im Siebengebirge Ruhe finden und genießen.

Als wir auf das Zeichen des Rheinsteig treffen, folgen wir diesem auf dem Weg zum Drachenfels. Wir finden, dass der Aufstieg von Süd-Osten her, der spannendste Weg ist, um sich dem Drachenfels zu nähern. Auch hier begegnet uns heute niemand, obwohl an diesem schönen warmen Tag viele Menschen unterwegs sind. 170 Höhenmeter liegen, bis zur Ruine auf dem Drachenfels, nun vor uns. Einige Kehren sind zu bewältigen, bis ein altes Stahlgeländer den Weg nach links weist. Ab hier wird es spannend und sehr kontrastreich, zu dem was uns oben erwarten wird.

Eine kleine Aussichtsplattform steht wagemutig auf einem Felsvorsprung und bietet einen herrlichen Blick über den Rhein. An dieser Stelle fühlt sich dieser Blick noch schöner an, als in trubeliger Gesellschaft, wie wir sie später noch erleben werden. Dann folgen einige Treppen, welche die felsige, steile Südseite des Drachenfels erschließen. Gitter wie aus einer anderen Zeit sichern den Weg, und wieder Treppe um Treppe. Ausgetreten, schief und teilweise kaum noch zu gehen, kommen wir immer höher und hören schon das Stimmengewirr der internationalen Drachenfelsbesucher. Wir sind aber noch von Grün umschlossen und sehen noch nicht wo uns das Ganze hinführt. Nach einem Schwenk und einem Gebüsch, werden die Stufen wieder kantig und exakt dimensioniert, und das Grün wechselt plötzlich in ein helles Grau. 

Über uns ragt die Mauer der Aussichtsplattform am Drachenfels auf. Noch wenige letzte Stufen und wir treten fast unbemerkt durch die Mauer,  hinein in einen fleißigen Selfie Reigen, links und rechts von uns. Heutzutage steht man ja kaum noch vorwärts an eine solche Mauer gelehnt, um die Landschaft zu fotografieren, oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Man steht mit dem Rücken zur Wand, respektive der Mauer,- und verewigt die Aussicht zusammen mit dem eigenen spiegelbildlichen Antlitz. Kurz um,- uns hat kaum jemand kommen sehen, und das war auch OK so,- denn der Aufstieg hat unsere Erscheinung ganz schön selfieunwürdig durchgeschwitzt.

Welch ein krasser Wechsel der Formen, Farben, Geräusche und der Wechsel in den Trubel aus unzähligen Besuchern des Drachenfels. Nun merken wir welche Bedeutung dieser Berg, der meistbesuchte “Berg” Deutschlands, wie gerne kolportiert wird, auch international hat. Allerlei Sprachen begegnen uns, Jung und Alt, Familien, Pärchen und dampfende Rennradfahrer:innen die sich die Drachenfelsstraße herauf gekämpft haben. Die Gastronomie am Drachenfels erwartet den Besucher mit einem Restaurant, und Biergarten bei schönem Wetter, sowie einem Bistro für die schnelle Verpflegung.

Die letzten Höhenmeter des Tages stehen aber noch bevor. Wir reihen uns ein in die Schlange hinauf zur Burg Ruine. Der Weg ist steil und für so manches Sandälchen am Fuß sogar zu steil. Schnaufende und pausierende Besucher bergauf. Waghalsig die Beine fliegen lassende Kinder bergab, von lauten, nach “Vorsicht” flehenden Schreien der Eltern, begleitet.  Oben angekommen nimmt der Trubel sogar noch zu. Einige Felsstufen stehen so manchem noch im Weg, und dann sind wir oben. Dort einen Platz für ein Foto ohne unbekannte Gesichter vor der Linse zu bekommen, das braucht hier und heute Geduld und Zeit. Aber ein paar Fotos sind an diesem besonderen Ort einfach Pflicht.

Im 12 Jhr. als Gipfelburg, zur Absicherung des Territoriums der Kölner Erzbischöfe, gebaut und im 30 jährigen Krieg, d.h. im 17 Jhr. fast völlig zerstört, ist die Drachenfels Ruine das prägende Wahrzeichen des Siebengebirges und der Rheinromantik im 19 Jhr.

Mit den Bildern im Kasten geht es schnell wieder runter von diesem touristischen Hotspot, auch wenn es erst einmal noch belebt weiter geht. Der Eselsweg ist der Weg, den die meisten Besucher hinauf und hinab wählen, wenn Sie nicht die bequemere Drachenfelsbahn bevorzugen. Der obere Teil des Eselsweg war für Jahre gesperrt und ist seit 2019 erst wieder begehbar. Die neuen aufwändigen Sicherungsmaßnahmen mit Stahl und Beton, zur Stabilisierung der Felswände und Schutz vor Steinschlag, zeigen warum.

Kurz danach geht es an der Haltestelle “Schloss Drachenburg” der Drachenfelsbahn vorbei. Die älteste noch betriebene Zahnradbahn bringt Besucher:innen von Königswinter nicht nur zum Schloss, sondern auf einer Strecke von 1,5 km Länge bis nach oben zum Plateau auf dem Drachenfels.  Schloss Drachenburg ist neben dem Gipfel ein weiterer Besuchermagnet der Region. Das Aussehen des Schloßes mag an eine klassische Epoche erinnern. Heute würde man es eher als “Sample”, “Remix” oder “2.0” Version früherer Epochen bezeichnet. Erst im 19 Jhr. wurde es in einem Stilmix von seinem reichen und erfolgreichen Besitzer erbaut, jedoch nie bewohnt. Über die weitere bewegte Geschichte erfährt man so einiges bei einem Besuch des Schlosses. Erst seit 2010 ist es in der heutigen Form für Besucher geöffnet.

Nach dem Schloss biegen wir rechts in einen kleinen Weg ein, der uns wieder in ruhigere Gefilde des Siebengebirges führt. Es ist das Nachtigallental. Dieser Weg ist die beliebteste und vor allem schattige Alternative zum asphaltierten Eselsweg. Das kleine Bächlein im Tal sorgt auch im Hochsommer für feuchte Kühle und manches mal auch für nasse Schuhe.

Heute ist aber alles trocken, wie mittlerweile auch unsere Kehlen. Weiter unten im Tal kommen wir noch an dem, oft mit Blumen geschmückten, Willi Ostermann Denkmal vorbei. Willi Ostermann (*1867 ✝1963) war ein sehr beliebter und bekannter rheinischer Dichter, Komponist und Sänger von so bekannten Liedern wie “Ich möch zo Foß nach Köl­le jon” und hat in seinem Repertoire auch einmal das Nachtigallental verewigt, einem der Orte im Siebengebirge den er gerne besucht hat. Und wie sollte es anders sein,- erbaut hat das Denkmal natürlich unter anderem ein rheinischer Karnevalsverein.

Wir sind froh das unsere Session nun bald beendet ist. Nach einem letzten Anstieg am Friedhof vorbei, freuen wir uns, dass wir am Ziel der heutigen Tour ankommen sind, und plündern unsere deponierten Wasserreserven.

Wie immer war das Siebengebirge eine Reise wert. Anspruchsvolle Höhenmeter, wenn man will. Kleine Wege und Pfade, wenn man mag. Und aussichtsreicher Trubel, wenn man am Wochenende unterwegs ist.

All das hält das Siebengebirge für neugierige Aktive bereit, und meistens sogar noch viel mehr.

Viel Spass, bei eurem eigenen “Walk On Trails”

Karin & Dirk

Respect Nature
Respect Nature Info zu diesem Beitrag
Informationen

Rundweg

ca. 84 % Offroad (Pfad, Schotter, Naturwege)

Einkehr unterwegs mehrfach möglich (bei km 7, 9.5 und 16)

Tour zum Wandern und Trailrunning geeignet

Erreichbar mit ÖPNV (Bahnhof Königswinter, RB27 und RE8.)

 

Autorentip: Was diese Tour andeutet, ist im Siebengebirge auf jeden Fall eine Empfehlung: selber einmal abseits der breiten und hoch frequentierten Wege, die kleinen Pfade wählen und vielleicht den Weg zu den “Kleinen” Bergen als Anlass nehmen, das Siebengebirge neu zu entdecken.

Die ganze Tour von Walk On Trails findet Ihr mit Infos und GPX Download bei outdooractive:

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Walk On Nature

Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.

Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.

Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.

Respect Nature

Fauna: Die Tour ist der Fledermaus gewidmet. Und damit nicht einer speziellen Art. In den Ofenkaulen, einem FFH Schutzgebiet und Bodendenkmal, kommen vom Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz nachgewiesen, 8 Fledermausarten vor: Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Teichfledermaus und Braunes Langohr. Alle Fledermausarten stehen unter strengem Schutz. Daher ist es wichtig, dass wir auf unseren Wegen das gesperrte Gebiet der Ofenkaulen respektieren. Wer mehr über die Fledermaus lernen möchte und sie vielleicht auch einmal live erleben möchte, für den sind die Termine der Batnight bestimmt etwas.

 

Flora: Die Tour ist dem Kleinen (oder Kleinblütigen) Springkraut gewidmet. Es war in verschiedenen Bereichen der Buchenwälder unübersehbar. Ausgedehnte Flächen in der Krautschicht wurden dominiert von dieser einjährigen giftigen Pflanze, die von Juni bis September kleine gelbe Blüten trägt. Ursprünglich in Sibirien und der Mongolei beheimatet, ist die Pflanze bei uns als Neophyt im 19 Jhr. aus Botanischen Gärten ausgewildert. Dieser Art wirkt sich jedoch nicht negativ auf die heimischen Arten aus, wie dies bei vielen anderen invasiven Arten der Fall ist. Die Einschätzung aus Fachkreisen weist darauf hin, dass bisher ungenutzte ökologische Nischen genutzt werden und die Pflanze mittlerweile eine Grundlage z.B. für heimische Blütenbesucher bildet.

Walk On Nature

Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.

Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.

Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.

Respect Nature

Fauna: Die Tour ist dieses Mal keinem einzelnen Tier gewidmet. Da wir auf dem Klangpfad unterwegs sind, gilt die Widmung einem interessanten Phänomen. Tiere können Geräusche auslösen, auf die Pflanzen reagieren. So haben israelische Forscher nachgewiesen, dass das summende Geräusch, also die Schallwellen des Flügelschlags von Bienen, Blumen dazu anregen kann, mehr Nektar zu produzieren. Potentielle Bestäuber werden somit verstärkt angelockt. Auch die Kaugeräusche von Raupen, regen z.B. die Acker-Schmalwand an, eine chemische Abwehrreaktionen zu starten.  [1]

Flora: Die Tour ist auch bei der Flora diese Mal keiner einzelnen Pflanze gewidmet. Die Widmung gilt dem Klangphänomen, das Pflanzen ihren Zustand mit Tönen und Geräuschen äußern können. Diese Geräusche finden in dem vom Menschen nicht hörbaren Ultraschall Bereich statt. In einer Untersuchung mit Tomaten- und Tabakpflanzen wurde herausgefunden, dass sie unterschiedliche Klicklaute erzeugen, je nach dem ob es ihnen gut geht, sie unter Trockenstress leiden oder verletzt sind. [2]
Ob Pflanzen untereinander auf diese Signale reagieren können, oder Tiere sie wahrnehmen und darauf Ihr Verhalten ändern, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. [3]

Walk On Nature

Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.

Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.

Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.

Respect Nature

Fauna: Die Tour ist dem Alpensteinbock gewidmet. Der Steinbock ziert das Wappen von Mittelberg am Fuße des Wildentals. Wohl aufgrund seines Mythos wurde er stark gejagt und war Anfang des 19 Jhr. beinahe komplett ausgerottet. In der Nähe, am Elfer und Zwölfer, wurde der Steinbock in den 60er Jahren dann wieder ausgewildert, und hat sich in der Region langsam wieder verbreitet. Wenn das alles kein gutes Omen ist, dachten wir und haben auf eine Sichtung in den Bergen gehofft.
Am Ende hatten wir dieses Mal kein Glück, aber dennoch besteht eine gute Chance in dieser Region in Höhen ab 1800 m den Steinbock zu sichten.

 

Flora: Die Tour ist der Weißen Silberwurz gewidmet. Dieses weißblütige kleine Rosengewächs ist eine Art Wahrzeichen der Alpen. Am Ende der letzten Eiszeit ist sie fossil verbreitet nachweisbar, so dass eine ganze geologische Epoche nach Ihr benannt wurde (Dryas oder Silberwurzzeit). Heute ist sie an Ihren Standorten ein Relikt dieser eiszeitlichen Phase.  Die Silberwurz kann bis zu 100 Jahre alt werden, und ist in den Alpen nicht gefährdet. Als arktisch-alpine Pflanze ist sie aber auf diese klimatischen Bedingungen angewiesen, die sich durch die Klimaveränderungen in rasantem Wandel befinden.

Walk On Nature

Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.

Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.

Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.

Respect Nature

Fauna: Die Tour ist dem Alpenmurmeltier gewidmet. Es ist nicht selten, dass man oberhalb der Baumgrenze, auf Alpenwiesen an Südhängen, den kleinen pelzigen Geschöpfen begegnet. Meist sieht man sie jedoch nicht zuerst. Ein gellendes Pfeifen zeigt an, dass der wandernde Eindringling von der Murmeltierpopulation zuerst entdeckt wurde. Als Wesen die aus der Eiszeit kommen, sind die Murmeltiere auf die kühlen Höhen angewiesen um nicht zu überhitzen. Sie sind wie andere Alpenbewohner der Höhe, die auf Kälte und Schnee angewiesen sind, durch den Klimawandel gefährdet. So verbringen Sie nicht nur ihren Winterschlaf in Ihren Höhlen, sondern auch einen Großteil warmer Tage. Ansonsten machen Sie sich über die Gräser, Kräuter und Blüten der Alpenwiesen her, um zu Winterbeginn genug Fettreserven für ihren langen Winterschlaf angesammelt zu haben.
Das Alpenmurmeltier ist in seinem Lebensraum noch häufig anzutreffen, steht aber ganzjährig unter Schutz.(https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/saeugetiere/alpenmurmeltier/)

Flora: Die Tour ist dem Clusius-Enzian gewidmet. Die unglaublich intensiv tief violette, recht große aufrechte Blüte, fast ohne Stengel, hat unseren Weg auf der Höhe bei 2000 m begleitet. Dieser Enzian ist die Vorzeige Art seiner Gattung, und wird oft zur Bebilderung typischer Alpenblumen verwendet. Die Blüte passt sich den Gegebenheiten an, sie schließt sich bei Kälte und kann sich bei Regen sogar schützend auf den Boden legen. Alle Enzian Arten stehen in Deutschland und Österreich unter Naturschutz. (https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=27664&)

Walk On Nature

Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.

Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.

Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.

Respect Nature

Fauna: Die Tour ist dem Sanderling gewidmet. Der Sanderling ist eine kleine Strandläufer Art, die an der Nordsee überwintert, wenn die Vögel nicht bis Afrika durchfliegen. Zum Brüten im Sommer zieht es Sie dann in arktische Regionen.
Der kleine Vogel ist nicht gefährdet, begleitet aber fast jeden Spaziergang an der Wasserkante der Nordsee im Winterhalbjahr.
Jede heranrollende Welle verursacht eine lustige Choreographie, bei der der Sanderling mit irrsinnig schnell wirbelnden Beinen vor der Welle wegläuft. Zieht sich die Welle zurück, rennen die Vögel wieder an die Wasserkante zurück, um kleine Krebstiere zu fressen, die vom zurückfließenden Wasser aufgespült werden. Die nächste Welle,- und der Tanz beginnt von neuem.

Flora: Die Tour ist der Strandgrasnelke gewidmet. Die rosa violetten Blüten haben unseren Weg durch die Dünen, als beinahe einziger Farbtupfer, bereichert. Andere Blütenfarben zeigten sich durch das kalte Frühjahr noch nicht so üppig.
Die Strandgrasnelke, die den nährstoffarmen Boden der Dünen liebt und auch mit hohem Salzgehalt umgehen kann, kommt an den Nordseeküsten häufig vor. In Deutschland, mit bundesweitem Focus, ist sie jedoch als gefährdet eingestuft und steht unter Naturschutz.

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