
Recht und Rücksicht im Wald – Mit unseren Aktivitäten rund ums Wandern, Laufen und Trailrunning, stecken wir mitten drin in der Übernutzung des Waldes und den Fragen, die sich dadurch für uns ergeben.
In diesem Blog wollen wir beleuchten was den Wald ausmacht, wie er genutzt wird, welche Konflikte ihn betreffen und wie sich die rein rechtliche Situation für das Betreten des Waldes darstellt. Abschließend geben wir unsere ganz persönlichen Empfehlungen im Spannungsfeld unseres Sports und dem Recht und der Rücksicht im Wald.
Dunkel, mystisch, unheimlich. Ein undurchdringlicher Ort voller Sagen und Geschichten, bewohnt von Göttern, Dämonen und Fabelwesen.
Heilige Bäume wie die Esche Yggdrasil in der germanischen Mythologie umspannten das ganze frühzeitliche Weltenbild, von der Erde bis in den Himmel, von den Menschen bis zu den Göttern. Andere Bäume waren den Göttern gewidmet wie die Eiche dem germanischen Gewitter- und Wettergott Thor, oder die Linde als Sitz der nordischen Glücks- und Liebesgöttin Freya.
Das war der mystische Wald für viele Jahrhunderte.
Wer schon einmal in der Dämmerung und bei undurchdringlichem Nebel durch einen einsamen Wald gestreift ist und sich erschrocken umgeblickt hat, weil unheimliche Geräusche und Stimmen umherirrten, der hat vielleicht eine kleine Idee davon wie in unaufgeklärten Zeiten Sagen und Mythen entstehen konnten. Das rationale Wissen über Bäume mit knarzendem Holz, aneinander reibende quietschende Stämme im Wind, verdächtiges Knacken im trockenen Unterholz durch wühlende Vögel und ploppend herabfallende Tannenzapfen, all das verhindert manches mal nicht die Macht des Irrealen, und nährt die Ahnung einer Existenz hinter der undurchdringlichen Finsternis.
Ganz real und schon lange ist der Wald auch eine unersetzliche lebenswichtige und lebensbestimmende Ressource für den Menschen. Nach der letzten Eiszeit breiteten sich die Bäume und der Wald wieder über Mitteleuropa aus. Die Menschen der Altsteinzeit (bis 10.000 v Chr.) wurden von Steppenjägern und Sammlern langsam zu Fischern und Jägern lokaler Wildtiere in den sich ausweitenden Wäldern. Am Beginn der Mittelsteinzeit (10.000 v Chr. bis 4.300 v Chr.) waren 90 % der Fläche Mitteleuropas wieder mit Wald bedeckt. In der Jungsteinzeit (4.300 v Chr. bis 2.200 v Chr.) wandelte sich das Jäger- und Sammler-Dasein des Menschen erstmals in Richtung sesshaftem Hirten und Ackerbauerntums. [1]
Die Nutzung des Waldes wurde zunehmend auch zu einer Nutzung des Holzes. Nach der Steinzeit wurden in der Bronzezeit die ersten Holzhäuser erbaut, Brandrodung begann und Holz wurde in der späteren Eisenzeit in größerem Maße auch als Brennstoff verwendet.
War das Land der Germanen noch überwiegend bewaldet, und nur durch Waldweiden und kleinere Siedlungen gelichtet, so änderte sich dies mit den Römern. Erste Städte und der Limes verschlangen große Mengen von Bauholz. Holz musste bereits über größere Strecken herangeschafft werden.
In der Folgezeit, im Mittelalter wurde der Holzbedarf noch größer. Regelungen für die vorher freie Waldnutzung wurden festgelegt. Geistliche oder adelige Herrscher erklärten den Wald zu Ihrem Besitztum und hatten nun die Möglichkeit zur Nutzung. War die Nutzung des Waldes vorher frei, wurde er nun zu einem durch Verträge, Gesetze und Besitz reguliertem Raum. [1]
Bevölkerungswachstum, Schiffsbau, industrielle Ansätze, Armut der Bevölkerung, das alles führte über die Zeit zu intensiver Übernutzung der Wälder. Die Waldfläche sank regional unterschiedlich stark, in Bayern z.B. auf 50% der Fläche [2] und auf unter 4% in Schleswig Holstein [3]. Der Waldanteil lag insgesamt in Mitteleuropa im 18/19 Jh. auf einem historischen Minimum,- in Deutschland bei ca. 27% [4].
Die geringe Verfügbarkeit der Ressource Holz führte zu ersten Ansätzen der geregelten Forstwirtschaft, Kartierungen, Aufforstungen, Landreformen und Appellen zur sparsamen Nutzung [5]. Zur Aufforstung wurden schon häufig die schnell wachsenden Fichten verwendet.
Kohle ersetzte nun Holz als Brennstoff, Landwirtschaft fand außerhalb der Wälder statt, Waldweiden gingen durch den Anbau von Futterpflanzen zurück und synthetische Stoffe ersetzten ursprünglich im Wald gewonnene Rohstoffe.
Der Wald konnte sich wieder ein wenig ausweiten, wenn auch nur sehr gering. 1950 lag der Flächenanteil in Deutschland bei ca. 29%, 2010 bei 31% [4], 2022 bei 32 % [4.1.]. Der Raubbau am Wald und die Gestaltung der Kulturlandschaft um ihn herum, haben ihn damit dauerhaft und unwiderruflich zurückgedrängt.
Der zur Römerzeit bei Tacitus beschriebene mystische Wald der Germanen [6], der damals große Teile des Landes bedeckt hat, gehört der Vergangenheit an,- auch wenn die lyrische und malerische Sicht der Romantik auf den deutschen Wald noch nachhallt und ihn auch heute noch zu einem der Sehnsuchtsort der Deutschen macht.
Wenn wir heute aus den Städten kommend in der Natur des Waldes unterwegs sind, erscheint er an manchen Orten wie das Sinnbild des Natürlichen und Unberührten. Dabei sind 97 % des deutschen Waldes vom Menschen genutzter und gestalteter Wirtschaftswald. Im Grunde genommen ist es landwirtschaftliche Fläche, nur extensiv bewirtschaftet mit Bäumen. Vom Menschen unberührte Waldgesellschaften in Naturwaldzellen, Naturwald-Reservaten und Wildniswald ist nur selten anzutreffen. Ein 2007 gesetztes Ziel der Bundesregierung, den Anteil von Naturwald bis 2020 zumindest auf 5% der Waldfläche zu steigern, wurde verfehlt. [7]
Der Wald ist laut der letzten Bundeswaldinventur zu knapp 50 % in privatem Besitz. Die andere Hälfte teilen sich Körperschaften, die Länder und der Bund, der jedoch im Besitz von nur 4% ist.
Die Wahrnehmung des Waldes weicht also oft von der Realität ab. Ein Waldbauer sagte uns einmal, das sich die Menschen oft über die breiten Forstwege freuten und meinten, dass sie für den Waldbesucher extra so rücksichtsvoll und großzügig angelegt seinen. Nein, sagte er,- sie sind für die großen Forstmaschinen, Traktoren, Tragschlepper und Harvester angelegt, denen der Wochenendwanderer meist nicht begegnet.
Eine Führung mit einem Waldbauern im Heimatwald, eröffnet andere Blickwinkel, ganz unromantisch auf das, was man ahnungslos vielleicht als wilden natürlichen Wald wahrnehmen mag.
Und dieser Wald, und damit auch die Wirtschaftsgrundlage für viele Waldbauern und Forstwirtschaften, ist schon lange wieder in Gefahr.
Einstmals hatten fossile Rohstoffe wie Kohle und Öl, die intensive Brennstoffnutzung des Waldes reduzieren können. Doch nun kehrten die Schadstoffe der fossilen Verbrennung durch die Luft wieder zurück in den Wald, und schädigten ihn, unsichtbar vielleicht aber nachhaltiger als dies bisher der Fall war. So schafften es die Wörter “Saurer Regen” und “Waldsterben” 1984 auf den Thron als Wörter des Jahres.
Heute weiß man, dass schon damals neben dem sauren Regen auch extremes Wetter mit Trockenheit und Kälte, eine Rolle spielten. Die für Reparationszahlungen an die Siegermächte des 2. Weltkieges geschlagenen Wälder, wurden schnell durch Fichten-Monokulturen wieder aufgeforstet. Auch diese Monokulturen trugen damals zur Instabilität der Waldökosysteme bei. [8] [9]
Mit den dann eingeführten Maßnahmen von KFZ-Katalysatoren bis zur Reduktion des Schadstoffaustoßes in der Industrie, gab es jedoch kaum eine Entspannung für den Wald.
Und die nächste Mensch gemachte Welle überrollt bereits die Wälder.
Durch den Klimawandel mit Hitze und langen Trockenperioden, hat für die in den 50er Jahren als sichere Geldquelle geltende Fichte, nun die letzte Stunde in unserer Region geschlagen.
Selbst der Rotbuche, die in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet heimisch ist, geht das Wasser aus und sie leidet unter dem Klimawandel. [10]
Die Gewissheit das Mischwälder stabiler und robuster sind als Monokulturen, hat sich in der Forstwirtschaft mittlerweile durchgesetzt. Welche Baumarten jedoch dem sich ändernden Klima mit Wetterextremen, Trockenheit und Hitze am besten standhalten werden, das wird aktuell erst untersucht. Man kann nur hoffen, dass die Zeit ausreicht wirksame Erkenntnisse zu gewinnen, bevor die nächste und übernächste neue Welle menschlichen Wirkens über den Wald hinweg rollen wird.
Der Wald hat Jahrhunderte zu Mythen und romantischen Erzählungen angeregt, hat die Geldbeutel als Besitztum gefüllt und hat das Haus gewärmt und das Essen gekocht, nicht selten aus purer Not. Er hat gelitten, wurde geschlagen, dezimiert und vergiftet, wurde aufgepäppelt und in Reihe und Glied gesetzt und gezüchtet. Der Wald hat so einiges schon mit gemacht.
Heute rückt eine weitere Dimension des Waldes für den Menschen zunehmend in den Focus. Der Wald tut uns Menschen gut. Er ist gesund für den menschlichen Körper und den Geist. Psychologie, Naturmedizin und auch die Freizeitindustrie entdecken neu, was in der Sache eigentlich nicht neu sein kann.
Im heutigen Kontext von städtischem Leben, chronischen Krankheiten, Stress und Burnout, sowie digitaler Entfremdung gewinnt die Rückbesinnung auf die Natur, und vor allem den Wald, eine neue Bedeutung. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die positive Wirkung des Waldes auf den Menschen. [11]
Wald stärkt das Immunsystem, sogar die Anzahl der Killerzellen im Blut nimmt zu. Im Wald wird die Luft von Schadstoffpartikeln gefiltert und Terpene machen sie zu einem Therapeutikum. Das Grün der Blätter beruhigt den Geist und die Nerven und ein Waldspaziergang wird als Kurs gebucht heute zur Waldtherapie oder gar zu einem bekleideten Waldbad im Outdoor Outfit. [12][13]
Das Bedürfnis die Freizeit in einer derart gesunden Natur zu verbringen steigt. Und diese Natur ist primär in den Wäldern zu finden. Die Aktivitäten im Wald sind das Spazierengehen und Wandern (82%), sowie Laufen, Joggen und in den letzten Jahren das Trailrunning (20 %). Dann folgen Radfahren (17 %) und Reiten zusammen mit weiteren selteneren Betätigungen (12 %) (Mehrfachnennungen waren möglich). [4.1.]
Neben dem Raum für Naturbeobachtung, Erholung und Ruhe, ist der Wald damit für 2/3 der Bevölkerung auch einer der wichtigsten Räume für sportliche Aktivitäten.
Und das ist er auch für uns von Walk On Trails. Rückzugsraum. Oase für die Sinne. Ort der Erdung und ein Ort um zu sich selber zurück zu finden, vor allem in schwierigen Zeiten. 80 % aller unserer Aktivitäten auf 2 Beinen findet im Wald statt, oder was der Borkenkäfer von Ihm aktuell noch übrig gelassen hat.
Mit unseren Aktivitäten rund ums Wandern, Laufen und Trailrunning, stecken wir mitten drin in der Übernutzung des Waldes und den Fragen, die sich dadurch für uns ergeben.
Was dürfen wir im Wald ? Welche Wege dürfen wir nutzen ? Was sollten wir freiwillig unterlassen um unseren Respekt der Natur gegenüber zu zeigen und um sie möglichst nicht weiter zu schädigen ?
Die Aktivität im Wald steht nicht nur im Konflikt mit dem Schutz der Waldökosysteme, der Tiere und Pflanzen, oder der wirtschaftlichen Nutzung durch die Forstwirtschaft,- die Aktivitäten stehen auch in leidlichem Konflikt untereinander, zwischen Spaziergängern mit und ohne Hund, Wanderern, Läufern, Radfahrern und Reitern.
Wanderer, die sich schrecklich über die im Highspeed vorbeirauschenden Mountainbiker beschweren und den Platzbedarf der Läufer auf einem Singletrail monieren; Läufer, die kritisch tief erodierende Spuren von aggressiven Mountainbike-Pneus als Grund vielen Übels identifiziert haben; Friedliche, nicht angeleinte Hunde der Wanderer, die niemandem jemals etwas getan haben,- dem nächsten gemütlich vorbei trabenden Jogger aber mit lautem ohrenbetäubendem Gebell an die muskelbepackten Waden wollen; All das klingt nicht nach friedlicher Koexistenz, zumindest nicht immer.
Die fast endlos fortzuführende Liste zeigt, je enger es auf den Wegen des Waldes zu geht, je eher kommt es zu Reibereien und auch zu Abgrenzung und Schuldzuweisung.
Laut der aktuell laufenden Studie “Wir im Wald“, tragen wir als Waldbesucher selber zu den Top 10 der Konflikte bei. Durch Missachtung von Regeln, Aktivitäten abseits der Wege, Hinterlassen von Müll und ganz einfach unserer großen Anzahl.
Denn eng geht es mittlerweile zu, auf dem Erholungs- und Trainingsplatz Wald. In Corona Zeiten war anfangs im Wald “en Drieve wie op de Huhstroß” (kölsch für “ein Treiben wie auf der (Kölner) Hohe Straße”). Auch wenn sich die Besucherzahlen wieder normalisiert haben, so ist das Bedürfnis nach Bewegung in der Natur und im Wald gewachsen. Insbesondere an den beliebten Hotspots ist es an Wochenenden oft überlaufen.
Und so schnappt eine folgenreiche Falle zu,- der Reflex auf kleine Pfade auszuweichen, oder gar neue Pfade anzulegen, und querfeldein zu gehen. Auch die Sperrungen und Schutzzonen im Wald zu ignorieren, nimmt dann spürbar zu. Gerade in diesen Zonen ist die Belastung für die Ökosysteme aber besonders groß. Aufgeschreckte Tiere flüchten, Pflanzen werden niedergetrampelt und neue erosionsgefährdete Bodenbelastungen entstehen.
Mit dieser Falle müssen wir uns als Wanderer und Wanderin, Läufer und Läuferin, Trailrunner und Trailrunnerin auseinandersetzen. Denn dieser Ausweichreflex scheint dem Charakter eines naturnahen Sports auf den ersten Blick sogar zu entsprechen, denn näher kommen wir der Natur dann schon. Aber auf Kosten derselben, die wir genießen wollen und die uns das geben soll, was wir so an Ihr lieben. Beim bedrückenden Waldzustandbericht in der Tagesschau ist dann vergessen, dass wir selber ein Rädchen im Wirkungsgefüge sind, das den Wald belastet.
Wo Konflikte sind, da sind Gesetze und Paragraphen nicht weit. Und auch den Wald betreffen einige Gesetze, die uns Antworten liefern können, wozu der Wald dient, wie der Wald geschützt werden muss, was wir dürfen und was wir lieber unterlassen sollten oder mit Bußgeldern hinterlegt auch lassen müssen.
Der Wald hat sogar sein eigenes Gesetz, das Bundeswaldgesetz.
Das Gesetz soll in erster Linie den Wald in seiner ökologischen und auch wirtschaftlichen Funktion nachhaltig sichern und zu einem Ausgleich der Interessen der Waldbesitzer und der Allgemeinheit führen. Den Waldbesitzern trägt das Gesetz viele Pflichten zum Erhalt des Waldes auf, so dass die Waldfläche geschützt wird und nicht durch Rodung oder Zweckentfremdung gefährdet wird.
Uns als Aktive auf zwei Beinen interessiert insbesondere die Gesetzeslage zum Betreten des Waldes.
Für uns wichtig und zentral ist, dass es ein allgemeines Recht zum Betreten des Waldes für Alle, auf eigene Gefahr, auch von Privatwald, gibt.
Bundeswaldgesetz, Zweites Kapitel, Abschnitt II, §14 (1)
Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet. Das Radfahren, das Fahren mit Krankenfahrstühlen und das Reiten im Walde ist nur auf Straßen und Wegen gestattet. Die Benutzung geschieht auf eigene Gefahr. Dies gilt insbesondere für waldtypische Gefahren.
Weitere Details finden sich dann in den Landeswaldgesetzen der Länder. Wir schauen exemplarisch in das Landesforstgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen.
Auch hier ist das Betretungsrecht in Kapitel I, Zweiter Abschnitt, § 2 festgeschrieben, eingeschränkt nur bei z.B. Brandschutzgründen, forstwirtschaftlichen Aktivitäten oder der Jagd. Damit ist das Betreten des Waldes generell auch querfeldein außerhalb der Wege und Pfade, Radfahren hingegen generell nur auf Wegen, erlaubt.
Damit scheint das Fragezeichen des Titels dieses Artikels eindeutig beantwortet. Grüne Welle unter dem Blätterdach !? Wir dürfen den Wald betreten und müssen noch nicht einmal auf den Wegen bleiben ? Zumindest wir Aktive auf zwei Beinen.
Das klingt nicht nur zu einfach … es ist auch zu einfach. Denn es gibt für uns Ausnahmen von der Regel durch wichtige Verbote.
Exemplarisch ein Blick in das Landesforstgesetz des Landes NRW, und was dieses zu den Betretungsverboten aufführt:
Landesforstgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen Kapitel I, Zweiter Abschnitt, § 3:
(1) Verboten ist das
a) Betreten von Forstkulturen, Forstdickungen, Saatkämpen und Pflanzgärten,
b) Betreten ordnungsgemäß als gesperrt gekennzeichneter Waldflächen,
c) Betreten von Waldflächen, während auf ihnen Holz eingeschlagen oder aufbereitet wird,
d) Betreten von forstwirtschaftlichen, jagdlichen, imkerlichen und teichwirtschaftlichen Einrichtungen im Wald und
e) Fahren im Wald mit Ausnahme des Radfahrens und des Fahrens mit Krankenfahrstühlen auf Straßen und festen Wegen sowie das Zelten und das Abstellen von Wohnwagen und Kraftfahrzeugen im Wald …
Im Grunde genommen verstehen sich diese Verbote von selbst. Man darf die Kinderstube des Waldes mit seinen jungen Anpflanzungen nicht betreten, Flächen auf denen gerade Holz geschlagen wird ist schon aus Selbstschutz kein sinnvoller Ort um seinem Sport nach zu gehen, und auch das Betreten der wirtschaftlich genutzten Einrichtungen im Wald ist verständlich. Bei der nächsten Wandertour nimmt man vermutlich auch nicht das Innere der industriellen Werkshalle um die Ecke mit in die Routenplanung auf. Und einem Jäger möchte man schon gar nicht todesmutig vor die Flinte springen.
Insbesondere die ordnungsgemäße Sperrung von Waldflächen und Wegen ist aber ein spannendes Thema und manches mal für längere Touren verantwortlich als ursprünglich geplant. Wenn man die Sperrungen entdeckt, die Schilder richtig interpretiert und sich vor allem auch darauf einlässt. Wichtig ist das der Grund der Sperrung erkennbar ist. [14]
Dazu aber mehr in dem Blog Artikel Unterwegs im Schilder-Wald.
Überlagernd zu den Wald- und Forstgesetzen, gelten für die häufig in besonders geschützten Gebieten liegenden Wälder die Naturschutzgesetze von Bund und Ländern. Besonders ausgewiesene Schutzgebiete sind Naturschutzgebiete, Nationalparke, Biosphärenreservate Landschaftsschutzgebiete und Naturparke.
Im Bundesnaturschutzgesetz ist gemäß Abschnitt 6, Kapitel 7, §59 das Betreten der Schutzgebiete zur Erholung generell erlaubt, in der freien Landschaft aber nur auf Straßen und Wegen !
Für den Wald in den Schutzgebieten, wird wiederum auf das Bundeswaldgesetz und die detaillierten Ländergesetze verwiesen und betont, dass der generelle Betretungs-Grundsatz im Sinne des Natur und Landschaftsschutzes auch eingeschränkt werden kann.
Aus der Liste der Landesnaturschutzgesetze, schauen wir also auch hier exemplarisch in das Gesetz des Landes NRW, das Landesnaturschutzgesetz NRW.
In Kapitel 6, §57 ist festgelegt, dass in der freien Landschaft das Betreten auf Straßen und Wegen erlaubt ist. Für den Wald wird auch hier auf das Landesforstgesetz verwiesen.
Und in diesem ist das Betreten des Waldes, mit Ausnahme der oben aufgeführten Verbote, erlaubt.
Dies bedeutet, das auf den laut Landeswaldgesetzen nicht gesperrten, oder verbotenen Waldflächen (wie Anpflanzungen, Rodungsflächen, per Kennzeichnung gesperrter Flächen etc. s.o.) auch in Schutzgebieten, das Betreten des Waldes zu Erholungszwecken außerhalb von Straßen, Wegen und Pfaden erlaubt ist.
Das hat uns sehr überrascht, da in Naturschutzgebieten oft von einem generellen Verbot des Verlassens von Wegen gesprochen wird.
Bevor der gemeine Jogger nun zu einem mit Kompass ausgerüsteten Orientierungsläufer wird, um querfeldein sein Glück zu suchen,- ganz praktisch reduziert sich dieser scheinbare Freiraum ganz deutlich.
Denn für viele Naturschutzgebiete und Nationalparks gilt einschränkend dennoch ein explizites Wegegebot. Auf dieses Wegegebot, oder Verbot die Wege zu verlassen, wird auf den Beschilderungen an den Grenzen der Schutzgebiete hingewiesen.
Autor und Förster Peter Wohlleben sagt im Geo Interview zum Betreten der Wälder: “Genau! Wir dürfen zu jeder Tages- und Nachtzeit kreuz und quer darin herumlaufen! Ausgenommen davon sind nur einige Schutzgebiete.” [15]
Auch unser kurzer Streifzug durch die Gesetze, hat dies am Ende für den Wald in Deutschland, rein rechtlich, ergeben. Als Fußgänger und Aktive auf zwei Beinen, haben wir die meisten Rechte im Wald. Dies ist in Summe ein Ergebnis, das uns sehr überrascht hat, mit so vielen definierten Freiheitsgraden haben wir nicht gerechnet.
Also doch,- Grüne Welle !?
Unsere abschließende individuelle Sicht berücksichtigt nicht nur Recht und Gesetz. Wir berücksichtigen auch unsere eigenen Erfahrung im Wald und unser Bedürfnis den Wald durch unser Betreten nicht weiter zu schädigen.
Viele Wälder die wir durchwandern oder -laufen, sind als Schutzgebiete ausgewiesen, und diese definieren meist einschränkend ein deutliches Wegegebot.
Und selbst wenn man meint, sich nicht in einem Schutzgebiet zu bewegen und rein rechtlich querfeldein streifen zu dürfen, überrascht das ein oder andere kleine Naturschutzgebiet durch seine Existenz. Nach Jahrzehnten ist uns zuletzt auf bekanntem Terrain am Rande des Königsforst ein kleines, schmales nur 6 ha großes NSG aufgefallen, das einen kleinen Bach umfasst, das NSG Krumbach.
Zudem zeigen uns die außerhalb von Wegen gerissenen tiefen Spuren durch, eigentlich von einem generellen Wegegebot betroffenen, Mountainbiker genau so wie die vielen neuen Pfade von Waldbesuchern, die bereits durch Starkregen von Erosion betroffen sind, welche unschönen Folgen der Drang nach “unberührter” Natur hat. Alles was erlaubt ist macht nicht immer Sinn oder ist auch nicht gut für uns und die Natur.
Daher, und damit wir nicht an jeder Weggabelung grübeln und individuelle Landesgesetze oder Regelungen für Schutzgebiete studieren müssen, folgen wir dem allgemeinen Ansatz:
Beim Wandern Laufen und Trailrunning im Wald folgen wir einem generellen Wegegebot. In Schutzgebieten zu 100%.
Wenn wir zweifelsfrei in einem nicht unter Schutz stehenden Waldgebieten unterwegs sind, dann wählen wir auch schon einmal den Pfad, der nicht zweifelsfrei als offizieller Weg zu identifizieren ist, wenn ansonsten ein großer Umweg notwendig wäre. Doch das bleibt die Ausnahme.
Ergänzend muss für die Routenplanung noch die Frage beantwortet werden, was ein “Weg” denn genau ist. Laut Definition ist dies am ehesten ein Weg oder Pfad der in einer offiziellen Wanderkarte verzeichnet ist [14]. Das bedeutet, dass die mittlerweile kreuz und quer neu gespurten Pfade in den digitalen Portalen und GPX Tracks, kein geeignetes Mittel zur Definition sind, und damit keine sichere Orientierung bei der Wegfindung, will man in Naturschutzgebieten dem Wegegebot folgen.
Ein Weg der nur in einem digitalen Track aufgeführt ist (bei outdooractive, Komoot, Strava etc.) und durch ein Naturschutzgebiet mit Wegegebot führt, entspricht nicht der Definition eines Weges im Sinne des Gesetzes und entlässt uns somit nicht aus unserer Selbstverantwortung, und im Zweifelsfall auch unserer Schuld, ein Schutzgebiete illegal betreten zu haben.
Als im Wald aktive Menschen müssen wir bewusst und verantwortlich den Waldweg prüfen, der vor unseren Füßen liegt. Und im Zweifelsfall sollten wir immer den Weg für den Schutz der Natur und des Waldes wählen.
Aus unserer Erfahrung gibt es deutliche Anzeichen für Wege und Pfade die nicht offiziell sind und die man meiden sollte: z.B. sehr wenige Fußspuren, sehr sehr schmale Trampelpfade, komplett zugewachsene Wege, immer wegloser werdende Tracks. Wege mit offiziellen Verbotsschildern gelten generell als No-Go.
Der gesunde Menschenverstand und manchmal auch das Bauchgefühl sind da gar nicht so schlechte Wegweiser. Im Zweifelsfall kann auch ein Blick in offizielle Wanderkarten für Aufklärung sorgen. Die Topographischen Karten gibt es mittlerweile meist digital. Beispiel ist die digitale Topographische Karte von NRW.
Unsere Betrachtung, ob und welche Regeln es für das Betreten des Waldes gibt, wollen wir unten mit einer Empfehlung für die von uns gewählten Verhaltensregeln abrunden.
Alternativ gibt es viele Seiten im Internet zum Verhalten im Wald und der Definition eines Wald- und Wander-Knigge. Dazu einige Beispiele:
Und hier noch ein schönes Beispiel aus der Schweiz.
Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen.
Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google
Nicht nur die Hotspots besuchen. Auch einmal das Abenteuer wagen unbekanntere Wälder, ohne große Sehenswürdigkeiten und ohne viele Wandervorschläge in den Portalen und Wanderführern, zu entdecken. Neben einer oft ungewohnten Ruhe auf den wenig begangenen Wegen kann man manches mal auch Überraschendes entdecken.
Dadurch wird der Besucherstrom entzerrt und der Nutzungsdruck sinkt. Ist dies auch ein Tropfen auf den heißen Stein, so können viele Tropfen durchaus für Abkühlung sorgen.
Die dunkle Tageszeit ist die Zeit für nachtaktive Tiere. Üblicherweise herrscht hier eine ungestörte Ruhe im Wald. Als Mensch poltert man in diese Ruhe und unterbricht ungerechtfertigt die Tiere beim Äsen, andere bei Ihrem Schlaf und zwingt sie zur Flucht.
Daher sollte man zu diesen Zeiten weitestgehend auf Aktivitäten im Wald verzichten, auch wenn das Nachttraining für den mitternächtlichen Start des nächsten Ultralaufs wichtiger erscheint. Das Laufen auf asphaltiertem Untergrund ist bei Dunkelheit eh sicherer für Sprunggelenk und Co.
Die so oft am Wegesrand liegenden Taschentücher und Kaugummis brauchen ca. 5 Jahre zum Verrotten, bei feuchten Tüchern und Zigarettenstummeln kommen Chemikalien hinzu, durch die Gewässer verunreinigt werden. Unsere Riegel und Gel Verpackungen halten in der Regel sogar 30 Jahre und mehr durch.
Warum viele Hundebesitzer die Hinterlassenschaften Ihrer Liebsten erst in Plastiktüten einwickeln, dann diese aber im Wald am Wegesrand liegen lassen, das scheint uns schon lange ein ungelöstes Rätsel der evolutionären Entwicklung des menschlichen Gehirns zu sein.
Tiere verschlucken den Müll und erkranken, Mikroplastik entsteht und sammelt sich in der Gewässerkette,- bis es als Bumerang in unserem Körper landet und unsere Gesundheit bedroht.
Es ist ganz einfach. Der unterwegs produzierte Müll gehört in die Hosentasche, Laufgürtel oder den Rucksack, und landet retour dann Zuhause im Müll, oder unterwegs in einem Mülleimer.
Es gibt viele Schilder Varianten im Wald, die es zugegeben nicht immer einfacher machen, ein Betretungsverbot zu identifizieren.
In Schutzgebieten, wird das Wegegebot oft im kleiner Gedruckten aufgeführt, ist aber hier ganz besonders wichtig und unbedingt einzuhalten !
Darüber hinaus gibt es viele Varianten der Sperrungen bei Jagd, Baumfällarbeiten, temporärem Schutz von Wildtieren und Sperrungen von Forstämtern, die nicht immer näher erläutert werden (obwohl der Grund der Sperrung per Gesetz erkenntlich sein müsste). Alle diese Sperrungen sollten, oft schon zum Eigenschutz, unbedingt eingehalten werden.
Das typische Schild “Privatwald, Betreten Verboten” ist jedoch rechtlich nicht tragfähig, da man in Deutschland auch einen Privatwald laut Bundeswaldgesetz betreten darf [16] [17]. Was als reine Abschreckung dienen soll, darf man ignorieren,- wenn man einen potentiell möglichen Konflikt mit dem Waldbesitzer mit einkalkuliert. Da wir zur Entspannung im Wald unterwegs sind, wählen wir daher in der Regel eine andere Route.
Besonders für einzelne Schutzgebiete gibt es meist spezielle Regeln z.B. zum Betreten, Pflücken von Pflanzen, Campen, Feuer machen etc. Daher sollte man die Informationen, die sich auf Hinweisschildern an den Grenzen der Gebiete (meist an den großen Wegen oder Parkplätzen) befinden, durchlesen und berücksichtigen.
Die Gesetze der Bundesländer in Deutschland sind relativ ähnlich, wer aber den Wald im Ausland besuchen möchte, sollte sich schlau machen, was dort erlaubt und was verboten ist. So manche Überraschung wird dabei sein. Es gibt z.B. das Jedermanns Recht im nördlichen Europa. Ansonsten gelten eher restriktivere Reglungen, z.B. was das Betreten von Privatwald angeht.
Daher ist es vor Wanderungen und Touren im Ausland sinnvoll, sich vorab über die Gesetzeslage und lokale Regelungen zu informieren, um unnötige Konflikte und Gefahren zu vermeiden.
Viel Spass, im Wald
und bei eurem eigenen “Walk On Trails”
Karin & Dirk
Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.
Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.
Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.
Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.
Respect Nature
Fauna: Die Tour ist dieses Mal keinem einzelnen Tier gewidmet. Da wir auf dem Klangpfad unterwegs sind, gilt die Widmung einem interessanten Phänomen. Tiere können Geräusche auslösen, auf die Pflanzen reagieren. So haben israelische Forscher nachgewiesen, dass das summende Geräusch, also die Schallwellen des Flügelschlags von Bienen, Blumen dazu anregen kann, mehr Nektar zu produzieren. Potentielle Bestäuber werden somit verstärkt angelockt. Auch die Kaugeräusche von Raupen, regen z.B. die Acker-Schmalwand an, eine chemische Abwehrreaktionen zu starten. [1]
Flora: Die Tour ist auch bei der Flora diese Mal keiner einzelnen Pflanze gewidmet. Die Widmung gilt dem Klangphänomen, das Pflanzen ihren Zustand mit Tönen und Geräuschen äußern können. Diese Geräusche finden in dem vom Menschen nicht hörbaren Ultraschall Bereich statt. In einer Untersuchung mit Tomaten- und Tabakpflanzen wurde herausgefunden, dass sie unterschiedliche Klicklaute erzeugen, je nach dem ob es ihnen gut geht, sie unter Trockenstress leiden oder verletzt sind. [2]
Ob Pflanzen untereinander auf diese Signale reagieren können, oder Tiere sie wahrnehmen und darauf Ihr Verhalten ändern, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. [3]
Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.
Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.
Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.
Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.
Respect Nature
Fauna: Die Tour ist der Fledermaus gewidmet. Und damit nicht einer speziellen Art. In den Ofenkaulen, einem FFH Schutzgebiet und Bodendenkmal, kommen vom Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz nachgewiesen, 8 Fledermausarten vor: Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Teichfledermaus und Braunes Langohr. Alle Fledermausarten stehen unter strengem Schutz. Daher ist es wichtig, dass wir auf unseren Wegen das gesperrte Gebiet der Ofenkaulen respektieren. Wer mehr über die Fledermaus lernen möchte und sie vielleicht auch einmal live erleben möchte, für den sind die Termine der Batnight bestimmt etwas.
Flora: Die Tour ist dem Kleinen (oder Kleinblütigen) Springkraut gewidmet. Es war in verschiedenen Bereichen der Buchenwälder unübersehbar. Ausgedehnte Flächen in der Krautschicht wurden dominiert von dieser einjährigen giftigen Pflanze, die von Juni bis September kleine gelbe Blüten trägt. Ursprünglich in Sibirien und der Mongolei beheimatet, ist die Pflanze bei uns als Neophyt im 19 Jhr. aus Botanischen Gärten ausgewildert. Dieser Art wirkt sich jedoch nicht negativ auf die heimischen Arten aus, wie dies bei vielen anderen invasiven Arten der Fall ist. Die Einschätzung aus Fachkreisen weist darauf hin, dass bisher ungenutzte ökologische Nischen genutzt werden und die Pflanze mittlerweile eine Grundlage z.B. für heimische Blütenbesucher bildet.
Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.
Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.
Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.
Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.
Respect Nature
Fauna: Die Tour ist dem Alpensteinbock gewidmet. Der Steinbock ziert das Wappen von Mittelberg am Fuße des Wildentals. Wohl aufgrund seines Mythos wurde er stark gejagt und war Anfang des 19 Jhr. beinahe komplett ausgerottet. In der Nähe, am Elfer und Zwölfer, wurde der Steinbock in den 60er Jahren dann wieder ausgewildert, und hat sich in der Region langsam wieder verbreitet. Wenn das alles kein gutes Omen ist, dachten wir und haben auf eine Sichtung in den Bergen gehofft.
Am Ende hatten wir dieses Mal kein Glück, aber dennoch besteht eine gute Chance in dieser Region in Höhen ab 1800 m den Steinbock zu sichten.
Flora: Die Tour ist der Weißen Silberwurz gewidmet. Dieses weißblütige kleine Rosengewächs ist eine Art Wahrzeichen der Alpen. Am Ende der letzten Eiszeit ist sie fossil verbreitet nachweisbar, so dass eine ganze geologische Epoche nach Ihr benannt wurde (Dryas oder Silberwurzzeit). Heute ist sie an Ihren Standorten ein Relikt dieser eiszeitlichen Phase. Die Silberwurz kann bis zu 100 Jahre alt werden, und ist in den Alpen nicht gefährdet. Als arktisch-alpine Pflanze ist sie aber auf diese klimatischen Bedingungen angewiesen, die sich durch die Klimaveränderungen in rasantem Wandel befinden.
Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.
Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.
Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.
Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.
Respect Nature
Fauna: Die Tour ist dem Alpenmurmeltier gewidmet. Es ist nicht selten, dass man oberhalb der Baumgrenze, auf Alpenwiesen an Südhängen, den kleinen pelzigen Geschöpfen begegnet. Meist sieht man sie jedoch nicht zuerst. Ein gellendes Pfeifen zeigt an, dass der wandernde Eindringling von der Murmeltierpopulation zuerst entdeckt wurde. Als Wesen die aus der Eiszeit kommen, sind die Murmeltiere auf die kühlen Höhen angewiesen um nicht zu überhitzen. Sie sind wie andere Alpenbewohner der Höhe, die auf Kälte und Schnee angewiesen sind, durch den Klimawandel gefährdet. So verbringen Sie nicht nur ihren Winterschlaf in Ihren Höhlen, sondern auch einen Großteil warmer Tage. Ansonsten machen Sie sich über die Gräser, Kräuter und Blüten der Alpenwiesen her, um zu Winterbeginn genug Fettreserven für ihren langen Winterschlaf angesammelt zu haben.
Das Alpenmurmeltier ist in seinem Lebensraum noch häufig anzutreffen, steht aber ganzjährig unter Schutz.(https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/saeugetiere/alpenmurmeltier/)
Flora: Die Tour ist dem Clusius-Enzian gewidmet. Die unglaublich intensiv tief violette, recht große aufrechte Blüte, fast ohne Stengel, hat unseren Weg auf der Höhe bei 2000 m begleitet. Dieser Enzian ist die Vorzeige Art seiner Gattung, und wird oft zur Bebilderung typischer Alpenblumen verwendet. Die Blüte passt sich den Gegebenheiten an, sie schließt sich bei Kälte und kann sich bei Regen sogar schützend auf den Boden legen. Alle Enzian Arten stehen in Deutschland und Österreich unter Naturschutz. (https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=27664&)
Wir als Wanderer und Wanderinnen oder Läufer und Läuferinnen mögen es, manches mal uns auf der wilden Seite des Lebens – walk on the wild side zu fühlen. Dazu lieben wir die Natur und die immer seltener werdende Wildnis, zumindest als Kulisse für unsere Leidenschaft, die Bewegung unter freiem Himmel auf zwei Füßen.
Dabei gerät bei den Bildern der Landschaften die wir durchwandern oder laufen, das Leben hinter dem Cover,- manchmal ein wenig in den Hintergrund.
Aus diesem Grund versuchen wir von walkontrails bei jeder der Touren auf jeweils eine Spezies der Flora und Fauna zu schauen die im jeweiligen Naturraum speziell, prägend, wichtig oder auch gefährdet ist.
Vielleicht regt dies dazu an vor oder nach einer Tour ein Bestimmungsbuch (oder App) zur Hand zu nehmen, den Blick vom Wanderweg oder der berauschenden Aussicht umzulenken und das ein oder andere Mal auf die Natur Links und Rechts des Weges oder Wurzelpfades zu schauen, ihre Schönheit und Ihre Wunder zu bestaunen, und der Natur Achtsamkeit, Interesse, Rücksicht und unseren Respekt zu schenken.
Respect Nature
Fauna: Die Tour ist dem Sanderling gewidmet. Der Sanderling ist eine kleine Strandläufer Art, die an der Nordsee überwintert, wenn die Vögel nicht bis Afrika durchfliegen. Zum Brüten im Sommer zieht es Sie dann in arktische Regionen.
Der kleine Vogel ist nicht gefährdet, begleitet aber fast jeden Spaziergang an der Wasserkante der Nordsee im Winterhalbjahr.
Jede heranrollende Welle verursacht eine lustige Choreographie, bei der der Sanderling mit irrsinnig schnell wirbelnden Beinen vor der Welle wegläuft. Zieht sich die Welle zurück, rennen die Vögel wieder an die Wasserkante zurück, um kleine Krebstiere zu fressen, die vom zurückfließenden Wasser aufgespült werden. Die nächste Welle,- und der Tanz beginnt von neuem.
Flora: Die Tour ist der Strandgrasnelke gewidmet. Die rosa violetten Blüten haben unseren Weg durch die Dünen, als beinahe einziger Farbtupfer, bereichert. Andere Blütenfarben zeigten sich durch das kalte Frühjahr noch nicht so üppig.
Die Strandgrasnelke, die den nährstoffarmen Boden der Dünen liebt und auch mit hohem Salzgehalt umgehen kann, kommt an den Nordseeküsten häufig vor. In Deutschland, mit bundesweitem Focus, ist sie jedoch als gefährdet eingestuft und steht unter Naturschutz.