Laufveranstaltung Archive - Walk On Trails - Wandern, Laufen, Trailrunning https://walkontrails.de/tag/laufveranstaltung/ Wandern, Laufen und Trailrunning in Europa, Deutschland und regional im Bergischen Land, dem Königsforst, der Wahner Heide und in Rösrath. Fri, 21 Mar 2025 20:30:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://walkontrails.de/wp-content/uploads/2023/05/cropped-webseitenlogo512x512-png-150x150.webp Laufveranstaltung Archive - Walk On Trails - Wandern, Laufen, Trailrunning https://walkontrails.de/tag/laufveranstaltung/ 32 32 Königsforst Marathon https://walkontrails.de/koenigsforst-marathon/ https://walkontrails.de/koenigsforst-marathon/#respond Mon, 24 Feb 2025 15:52:33 +0000 https://walkontrails.de/?p=13617 Sonntag, 08. April 1973, 3 Grad, morgens früh 9 Uhr, bewölkt und leicht regnerisch. 596 Starter, davon auch einige wenige Frauen, stehen an der Startlinie zum ersten Königsforst Marathon. Am Tag zuvor hat der 1. FC Köln 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen und steht damit auf Platz 3 der Bundesligatabelle hinter dem Wuppertaler SV und dem 1. FC Bayer München.

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Königsforst Marathon

50 Jahre alt und immer noch grün hinter den Ohren

Steckbrief
Region Königsforst
Strecke
  • Jugendstaffel (8km – 5km – 8.1km)
  • Halbmarathon (1 Runde)
  • Marathon (2 Runden)
  • Ultramarathon (3 Runden)
  • Zeitlimit
  • Halbmarathon, Marathon: 6:25 Std.
  • Ultramarathon: 7:45 Std.
  • Zielzeiten 2025:
    Halbmarathon: 01:14:28 - 03:51:51
    Marathon: 02:46:27 - 06:26:11
    Ultramarathon: 04:10:47 - 08:26:51
    Teilnehmer
    Teilnehmerinnen
    2025:
    Halbmarathon: 1284
    Marathon: 324
    Ultramarathon: 121
    Höhenmeter 207 m (Halbmarathonrunde)
    Höchster Punkt 147 m
    Start/Ziel Albertus-Magnus-Gymnasium, Kaule 15, 51429 Bergisch Gladbach
    Website https://koenigsforst-marathon.de/
    Kondition
    3/5
    Technik
    2/5
    Natur
    3.5/5

    Sonntag, 08.April 1973

    3 Grad, morgens früh 9 Uhr, bewölkt und leicht regnerisch.
    596 Starter, davon auch einige wenige Frauen, stehen an der Startlinie zum ersten Königsforst Marathon. Am Tag zuvor hat der 1. FC Köln 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen und steht damit auf Platz 3 der Bundesligatabelle hinter dem Wuppertaler SV und dem 1. FC Bayer München.

    Ob der Erfolg des 1. FC einen Tag später auf die Läufer im Königsforst motivierend gewirkt hat, ist nicht überliefert. Aber erstklassig war die Leistung des ersten Marathon Siegers allemal. Stand der Marathonweltrekord 1973 bei 02:08:33 aus dem Jahr 1969, kam Helmut Urbach in 02:25:46 ins Ziel und stellte damit den Streckenrekord auf, der unfassbare 47 Jahre halten sollte.
    Im Gegensatz zum Austragungsort des Weltrekordlaufs von 1969, Antwerpen, hatte die damalige Strecke im Königsforst knapp 2*200 m im Anstieg und damit durchaus spürbare Höhenmetern auf zu weisen. Dies machte die Leistung des Porzer Lauf-Urgesteins Helmut Urbach umso beachtlicher. Vom Unterschied zwischen schnellem Straßenbelag in Antwerpen und dem meist natürlichen Untergrund im Waldgebiet zwischen Köln, Rösrath und Bensberg, war dabei noch gar nicht die Rede.

    Die Marathon Läufer in den 60er Jahren, und die noch wenigen Läuferinnen, waren zumeist sehr sportlich orientiert. Marathonlaufen war im Wesentlichen ein Vereinssport. Auch der TV Refrath, der heutige Veranstalter des Marathons, organisierte damals schon Läufe im Königsforst, im Olympiajahr 1972 sogar mit Japanischen Spitzenläufern [1]. Die Veranstaltung von Volksläufen für Alle, auch für vereinslose Fitness Begeisterte aus der Trimm-Dich-Fit Welle, kam in den 70er Jahren zuerst zaghaft in Gang. Im Olympischen Marathon von München gewann dann Frank Shorter, der Marathon Superstar der frühen 70 er Jahre. Und dieses internationale sportliche Highlight auf dem Boden der Bundesrepublik wird sicherlich ein Motivationsschub für die Organisatoren und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des ersten Königsforst Marathon gewesen sein.
    Erstaunlich ist,- die Veranstalter im Königsforst hatten den Zielschluss auf 8 Stunden festgelegt und sogar Wanderer und Wanderinnen explizit erlaubt und umworben [2], ein echter Volkslauf. Das ist nach heutigen Maßstäben ein moderner Ansatz von Veranstaltungen gerade im Trailrunning Bereich, die neben verschiedenen Laufstrecken auch Wanderern und Wanderinnen die Start-Tore oft schon viele Stunden vor den Läufern öffnen. Diese Vielfalt bot der Königsforst Marathon bereits bei seiner ersten Auflage. 

    Weitere Infos finden sich in der Historie des Königsforst Marathons.

    Samstag, 25. Januar 2025

    10 Grad, 11 Uhr. Windig und wolkig, aber nach vielen kalten Tagen mit einstelligen Temperaturen, wieder einmal ein winterlicher Kurze-Hosen-Lauftag.
    Der 1. FC Köln wird heute Nachmittag wieder 1:0 gewinnen, gegen Elversberg. Und wird damit am Ende des Spieltages auf Platz 2, in dieser Saison leider in der 2. Bundesliga, stehen.

    Wir starten unweit der Startlinie vom ersten Königsforst Marathon am Albertus-Magnus-Gymnasium, und wollen uns heute die aktuelle und noch recht neue Strecke anschauen, die im letzten Jahr zum ersten Mal gelaufen wurde. Fand auf dieser Strecke bereits 2024 der Jubiläumslauf zur 50. Austragung des Königsforst Marathon statt (1974 gab es keine Austragung), lächelt uns bescheiden die Halbmarathon Strecke mit ihrem ganz eigenen kleinen Jubiläum in diesem Jahr entgegen. Der Halbmarathon wird beim Königsforst Marathon erst seit 1975 ausgetragen und feiert damit ganz im Stillen 2025 ihren eigenen 50. Geburtstag.

    Auf der Strecke

    Kilometer 0,0 bis 3,7

    Nach einem knappen Kilometer durch den Bensberger Süden erreichen wir den Namensgeber des Laufs, den Königsforst. Am Entree liegt ein beliebter kleiner Parkplatz, besonders für Hundebesitzer auf der schnellen Gassi-Runde. Aus der Heckscheibe eines Kombis schaut uns ein besonders großes Exemplar interessiert entgegen. Und wir sind froh, dass sein Frauchen mit dem Öffnen der Heckklappe wartet, bis wir vorbeigetrabt sind. Nach wenigen Metern führt dann noch eine dunkle Unterführung unter der A4 hindurch. Dahinter beginnt das Naturschutzgebiet Königsforst auf dessen Terrain die Halbmarathon Rundstrecke nun verläuft. 

    In diesem Umfeld ist der Aspekt Umweltschutz schon lange ein Thema für die Veranstalter. Der Streckenverlauf, die Anzahl der Läufer und Läuferinnen waren und sind dabei diskutierte Aspekte mit entsprechenden Folgen für den Streckenverlauf, insbesondere da der Königsforst auch Europäisches Vogelschutzgebiet ist. Das Ziel und die Maßnahmen um CO2 Neutral zu sein, Engagement im Arten und Umweltschutz und weitere Details des Laufs, bilden das Fundament, auf dem das Motto “Run Green, Run Happy” keine leere Worthülse ist, sondern macht aus der spürbaren Naturnähe eine nachhaltigere und klimaschonendere Laufveranstaltung, als es viele andere heute noch immer sind.

    Bis gut 2 km, vorbei am Sühnekreuz an der Brüderstraße, führt die Strecke noch parallel der hörbaren A4, die im winterlich kahlen Wald sichtbar bleibt. 

    Danach biegen wir links auf einen schmaleren und ruhigeren Wegabschnitt hinein ins Naturschutzgebiet. Wir queren ein Bächlein, das aus dem Bötcher Bach und dem, aus den Kettners Weihern abfließenden, Holzer Bach gespeist wird. Am Ende dieses schönen Abschnitts, nachdem es bisher immer ein wenig bergab ging, biegen wir auf den Wolfsweg hinauf zum höchsten Punkt Kölns, dem Monte Troodelöh mit 118 m. 

    Irritierend mag sein, dass es links von diesem “höchsten Berg” … noch weiter hinauf geht. Doch die Erklärung ist ganz einfach,- dort befinden wir uns bereits oder besser noch, auf dem Kreisgebiet von Bergisch Gladbach. In unserer Laufrichtung rechts hinunter vom Wolfsweg, liegt dagegen Kölner Stadtgebiet und somit auch der Gipfel-Stein mit Tafel des Deutschen Alpenvereins und die Gedenkplakette für den Entdecker des “Monte Troodelöh”. Auf dem Wolfsweg wissen wir also nicht so recht, ob wir mit einem Bein im Bergischen und mit dem anderen in Köln laufen, was den schweren Beinen nach dem kurzen Anstieg aktuell ehrlich gesagt auch gar nicht so wichtig ist. Nach einer kurzen Gehpause zum Fotografieren und Verschnaufen, geht es dann weiter im überregional als Naherholungsgebiet bedeutenden Königsforst, am Übergang vom städtischen Ballungsraum zum ländlich geprägten Bergischen Land.

    Kilometer 3,7 bis 8,3

    Vom Wolfsweg biegen wir rechts auf den Brück-Forsbacher-Weg in Richtung Brück. Als es auf dem abschüssigen Weg gerade so recht rollen mag, müssen wir kurz abbremsen und laufen rechts auf den Rennweg

    Nomen est Omen, diese insgesamt 5 km lange asphaltierte Strecke mitten im Wald lädt Läufer und Radfahrer zu zügigem Tempo ein. Dieser ungewöhnlich harte Belag unter unseren Laufsohlen, mitten im Wald, ist ein Relikt aus der Zeit vor dem Bau der Autobahn A4. Diese wurde 1968 in der Region fertiggestellt. Vorher führte der Rennweg als Straße von Frankenforst bis zur Rösrather Straße, und gönnt uns heute noch einen zügigen Laufabschnitt, wenn auch nur für einen Kilometer. Am Klasheider Weg wechselt der Belag wieder auf natürlicheren, fußgelenkschonenderen Schotterbelag, um kurz danach links auf einen schmaleren Weg mit matschigen Treckerspuren zu wechseln. 

    Die im Königsforst teilweise immer noch anhaltenden Fällarbeiten, in Folge des Borkenkäferbefalls der letzten Jahre, ist hier nicht der Grund für den Einsatz wuchtiger Vollholzernter, besser bekannt unter dem Namen Harvester. Die von den Transportwalzen des Arbeitskopfes herrührenden tiefen Kerben in der Rinde, der links und rechts am Wegrand aufgestapelten Stämme, haben Ihre Ursache in der normalen Waldbewirtschaftung des Königsforst.

    Dieser trotzdem schöne ruhige Abschnitt endet nach ebenfalls rund einem Kilometer, und wir sind zurück auf dem Brück-Forsbacher-Weg, der uns auf breiter Spur bis zur Schutzhütte “Am Dicken Stock” führt.

    An der Hütte wurden laut der Geschichte des Königsforst Marathons bereits 1968 erste organisierte Läufe durchgeführt. Heute ist die Kreuzung an der Schutzhütte, bekannt als Start und Ziel des Refrather Herbstlauf.

    Kilometer 8,3 bis 10,4

    Von nun an geht es von Nord nach Süd auf ca. 2 km Länge auf dem Schiefer-Hauweg. Wir kommen dabei an der Zwölf-Apostelbuche vorbei. Beim Zählen der 12 Verzweigungen an der Stammwurzel, kommen wir zu unterschiedlichen Ergebnissen,- und einigen uns salomonisch auf die übergeordnete geschichtlich religiöse Bedeutung des Namens, der jenseits mathematisch eingeengter Sichtweisen anzusiedeln ist. Auf halber Strecke des Schiefer-Hauweges ist der tiefste Punkt der Strecke erreicht, von nun an geht es erst einmal kontinuierlich bergauf. 

    Am Ende der 2 km liegt die Kreuzung zum Steinbruchweg mit seiner Schutzhütte, in deren Umfeld 7 Wege in alle Himmelsrichtungen führen, unter anderem auch ein Waldlehrpfad. An diesem Punkt sind wir knapp bei der Hälfte der Halbmarathonstrecke angekommen.

    Der Weg in Richtung Westen ist an gut besuchten Wochenenden die bevölkerte Hauptachse vom nahe gelegenen Kulttreff für Radfahrer, der Schmitzebud, sowie der Endhaltestelle der Straßenbahn Linie 9, in Köln-Rath. Heute ist trotz winterlich milden Temperaturen, keine Menschenseele auf der Kreuzung zu erblicken. Wir nutzen die Ruhe für eine ausgedehnte Geh- und Verpflegungspause, denn wir wissen was nun auf uns zu kommt, und dafür brauchen wir neue Energie.

    Kilometer 10,4 bis 15,0

    Der Rath-Forsbacher Weg ist breit,- und er zieht sich. Die freie Blickachse lässt Optimismus für ein flüssiges Lauftempo aufkommen. Doch wieder erwartend sprechen die Beine eine andere Sprache, nicht ganz so positiv wie der Kopf, der sagt: freie Bahn zum Tempo klotzen. Bisher, bis kurz vor der Kreuzung am Steinbruchweg, haben die Beine den geringen, aber kontinuierlichen Schwung aus dem leichten Bergab in ihren Muskelkontraktionen gespeichert. Und nun merken sie das leichte, aber zähe Bergauf, dass die Augen nicht zu erkennen mögen. Dieses leichte, fast unmerkliche Plus an Höhenmetern wird uns wie ein kleines gemeines Zusatzgewicht im Laufrucksack, auf großen Abschnitten der zweiten Hälfte der 21,0975 km, begleiten. 

    Erneut am Rennweg angekommen führt die Route auf Asphalt für einige hundert Meter bis kurz vor die Rösrather Straße. Der letzte Abzweig links eröffnet erneut eine dieser undankbaren Blickachsen auf einer Laufstrecke. Das Ende der schnurgeraden Linienführung ist bald schon an der Landstraße nach Forsbach, durch vorbeikommende Autos sichtbar. Dennoch geht es noch 1 Kilometer bis zum nächsten Richtungswechsel am Lützelerweg. Und auch dieser führt uns schnurgerade 1 km durch den winterlich lichten Mischwald, bis zur Wassertretstelle am Giesbach. Ist man bisher vielleicht auch alleine gelaufen, an der Wassertretstelle trifft man fast immer auf Menschen, die eine Ruhepause einlegen oder ganz im Sinne von Sebastian Kneipp den Kreislauf im kalten Giesbach Wasser in Schwung bringen. Unser Kreislauf ist mittlerweile mehr als in Schwung und so belassen wir es bei innerer Wasseranwendung aus unseren Trinkflaschen.

    Kilometer 15,0 bis 21,0975

    Von der Wassertretstelle geht es auf dem Rath-Forsbacher Weg auf den steilsten Anstieg der ganzen Halbmarathonrunde. Wir kapitulieren und gehen das letzte steilste Stück, und sind froh, als wir oben ankommen. Ein paar Meter geht es nun zum Ausgleich leicht hinunter, bis der Aufwärtstrend sich wieder durchsetzt. Kurz vor der Whisky-Bill-Kurve an der Landstraße nach Forsbach zweigt der Weg links ab. Der Whisky Bill war in den 80er Jahren eine überregional bekannte Diskothek, deren Gäste auf dem dunklen Heimweg die schwungvolle Kurve mit manchmal eingeschränkter Fahrtüchtigkeit meistern mussten. So manches Mal siegten die Fliehkräfte über die Bodenhaftung, und die Partynacht endete in den Bäumen des Königsforst. Und so kam die Kurve zu ihrem unrühmlichen Namen.

    Von oben fädeln wir dann auf den Alten Bahndamm ein, den letzten längeren Abschnitt dieses Laufs. Der Alte Bahndamm ist wie der Rennweg besonders beliebt bei Läufern (und Radfahrern), da man gut sein Tempotraining ohne Richtungswechsel organisieren kann und er relativ eben ist. Er führt uns nach Norden zurück in Richtung Bensberg. 

    An der Kreuzung zum Brück-Forsbacher-Weg finden wir die Infotafel zum ehemaligen Bahnhof Forsbach. Auf der einstigen Strecke der Sülztalbahn, auf der wir heute laufen, fuhren von 1890 bis 1960 Personenzüge zwischen Bensberg und Rösrath. Und Bensberg ist auch unser heutiges Ziel, in nur noch gut 3 km. Wir genießen die letzten Kilometer im Wald, biegen an einer grün bemoosten Schutzhütte noch einmal nach rechts ab, kommen wieder unter der Autobahn hindurch und erreichen das Stadtgebiet von Bensberg. Einige Meter geht es flott noch einmal die erste Straße hinunter, bevor die letzten Meter vor dem Ziel, im Schloßfeldweg, ganz fies noch einmal ansteigend in die Beine schießen. Für einen Zielsprint benötigt es auf dieser neuen Strecke noch einmal alle Reserven. Da heute auf der Ziellinie gähnende Leere herrscht, fällt für uns ein Sprint aus und wir gehen die letzten Meter entspannt und sind froh die neue Strecke erkundet zu haben.

    Die Zielfreude gewährt der Königsforst Marathon an diesem Punkt jedoch nur dem Halbmarathon.
    Am Race-Day im März, geht es für die Marathonis ab hier auf die zweite Runde, und die Ultraläufer wissen nach 21,0975 km was im Doppelpack nun noch auf Sie zukommt.

    Epilog - Das Fazit

    Für uns persönlich ist der Königsforst Marathon immer eine Wundertüte. Im Spätherbst in Vollbesitz der läuferischen Kräfte melden wir uns optimistisch und guter Dinge an. Im Winter schleifen dann insbesondere die Grippesaison und Erkältungskrankheiten den Wadenumfang merklich auf einen rennuntauglichen Umfang. Die persönliche Krankheitshistorie der letzten drei Jahre treibt dabei zusätzlich noch Ihr Unwesen in den Lungen und der allgemeinen Leistungsfähigkeit. Und so ist es schon einige Jahre her, dass wir an den Start gehen konnten.

    Umso mehr freuen wir uns die neue Streckenführung unter die Laufsohlen genommen zu haben.

    Der Königsforst Marathon war schon immer einer der schönsten Landschaftsläufe am Anfang des Jahres im Laufkalender. Und die Strecke ist aus unserer Sicht noch schöner geworden und im Profil ein wenig ausgewogener und entspannter.
    Wesentlicher Grund dafür ist der Wegfall des Streckenstücks an der Landstraße zwischen Bensberg und Forsbach. Der Anteil an natürlichem Untergrund hat durch den Wegfall von 2,5 km hartem Asphalt neben der gut befahrenen Friedrich-Offermann Straße, noch einmal zugelegt.
    Bereits die Erbauer der Sülztalbahn hatten die Streckenführung an der Straßentrasse ausgeschlossen, da die wechselnden Steigungen nach Forsbach mit der Tendenz bergauf, für eine Bahnstrecke nur schwer zu realisieren waren.
    Und so stellte das Auf und Ab der Streckenführung vor 2024 schon zu Beginn des Marathons immer eine kleine Herausforderung dar. 

    Die neue Strecke bringt mehr Ruhe in das Streckenprofil. Tendenz auf der ersten Hälfte führt bergab, im ersten Teil der zweiten Hälfte geht es dann die Höhenmeter wieder bergauf. Wobei “Berg” maßlos übertrieben ist, zumal viele Steigungen durch die vorausschauenden Blickachsen kaum zu erkennen sind, und eher mit ausdauernder Geduld als mit einem Bergsprint zu bewältigen sind.
    Auch der höchste Berg Kölns kann durch sein bescheidenes, wenig alpines Auftreten (auch wenn eine Plakette vom deutschen Alpenverein vom “Gipfel” strahlt), an dieser Einschätzung nichts ändern.

    Die wechselnden Streckenabschnitte durch den Wald, auf durchwegs gut befestigten Forstwegen, laut Veranstalter auf 85% der Gesamtstrecke, bildet eine kurzweilige Marathonstrecke, die mitten durch ein Naturschutzgebiet führt, dabei aber sportlichen Ambitionen nicht im Wege steht. 

    Lauf-Genießer und PB-Jäger finden im Königsforst gleichermaßen einen lohnenden Landschaftslauf für die Halbmarathon, Marathon und Ultramarathon Strecke im frühen Laufkalender.

    Wer die Laufstrecke im Bewegt-Bild erleben möchte, findet eine Runde auf der neuen Strecke bei  Detlev Ackermann

    YouTube Video

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    Viel Spass, bei eurem eigenen “Walk On Trails”

    Karin & Dirk

    Weitere Informationen

    Rundweg (Halbmarathon Distanz). Wird bei Marathon 2 mal, bei Ultra 3 mal absolviert.

    ca. 85 % Offroad (Schotter, Naturwege)

    Erreichbar mit ÖPNV. KVB Linie 1, Haltestelle Bensberg; 51429 Bergisch Gladbach, Steinstraße, außerdem diverse Buslinien

    Parken: Kein offizieller Parkplatz in unmittelbarer Nähe von Start/Ziel im Wohngebiet.

    Parkplatz Alternativen außerhalb der Marathon Veranstaltung zum Einstieg in die Rundstrecke

    • Direkt an der Strecke – Broichen, 51429 Bergisch Gladbach
    • Mit Zuweg – Rather Weg 1, 51427 Bergisch Gladbach
      Wanderparkplatz Brück-Forsbacher-Weg, 51503 Rösrath
      Parkplatz Heideblick an der L170, 51503 Rösrath

    Die ganze Strecke des Königsforst Marathon findet Ihr vom Veranstalter unter https://www.veedelrun.de/gpx-koefo oder von Walk On Trails bei komoot:

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    https://walkontrails.de/koenigsforst-marathon/feed/ 0
    Get Lost On Trails https://walkontrails.de/get-lost-on-trails/ https://walkontrails.de/get-lost-on-trails/#respond Sat, 27 Apr 2024 19:39:34 +0000 https://walkontrails.de/?p=10705 Über Wege und Umwege bei Laufveranstaltungen ...
    Ein kleiner Lauf im Wald auf unbekanntem Terrain. Das Teilnehmerfeld in die Länge gezogen und dann,- an einer Kreuzung niemand hinten dran und niemand vorne weg. Die Wegmarkierung vom Winde verweht oder mit dem letzten Regenguss schon auf dem Weg in Richtung Nordsee. Die Intuition treibt den Laufschritt in die wahrscheinlich richtige Richtung. Ein paar flüchtige Meter zumindest.
    Doch dann der Zweifel. Weiterlaufen? Umkehren? ...

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    Get Lost On Trails

    Über Wege und Umwege bei Laufveranstaltungen

    Es ist bestimmt noch niemandem passiert. Außer uns. Sagt der Zweifel.

    Ein kleiner Lauf im Wald auf unbekanntem Terrain. Das Teilnehmerfeld in die Länge gezogen und dann,- an einer Kreuzung niemand hinten dran und niemand vorne weg. Die Wegmarkierung vom Winde verweht oder mit dem letzten Regenguss schon auf dem Weg in Richtung Nordsee. Die Intuition treibt den Laufschritt in die wahrscheinlich richtige Richtung. Ein paar flüchtige Meter zumindest.
    Doch dann der Zweifel. Weiterlaufen? Umkehren? Die entlastenden Höhenmeter bergab wieder hinauf? Oder Warten, bis vielleicht jemand kommt? Nein wir sind zum Laufen hier, also laufen wir,- weiter.
    Egal wie die Geschichte ihr Ende findet, irgendwann kommt das Ziel. Und die digital unbarmherzige Erkenntnis, dass die mit Zeitnahme, Urkunde und Medaille in aller Öffentlichkeit dokumentierte Strecke … nicht unserer Strecke war, nicht die Strecke, die der Veranstalter für unser Läuferglück vorgesehen hatte. Oh weh. Was nun, was tun, wohin soll das geknickte Läuferego sich verkriechen.

    Denn, das ist bestimmt noch niemandem passiert. Außer Uns.

    Wir wollen mit einem kurzen Erfahrungsbericht gleichzeitig Beichte und Buße in die undurchdringlichen Wälder entlassen, und dabei berichten, wie wir reagiert haben.
    Was kann man machen, wenn man die Strecke nicht mehr findet, wenn man ungewollt die Strecke verlassen hat, oder wenn die Ergebnisliste die eigene Energieleistung auch mal gar nicht ausweisen mag.
    Was kann man machen und was sollte man vielleicht besser lassen, zumindest für das eigene gute Gewissen.

    Das gibt es hier zu lesen ...

    Eine “verirrte” Laufgeschichte

    Teilnehmerliste?… wir sind drauf. Puh. Richtige Renndistanz? … check. Dann noch kontrollieren, ob wir in der Anmeldung das Häkchen beim richtigen Gender erwischt haben. Auch das ist gelungen.
    Denn Läuferin Altersklasse W60 – Frau Mäxchen Mustermann oder Altersklasse M55 – Herr Mimmi Musterfrau,- alles schon passiert. Die Suche in der Altersklassen Ergebnisliste hat uns da schon mal ratlos zurückgelassen.

    Doch heute passt alles. Und schon geht es los auf die Strecke. Wie meist sortieren wir uns ganz hinten ein, um niemandem seinen Start-Sprint zu blockieren. Und so rollen wir im hinteren Feld entspannt mit. Der Lauf, das muss gesagt werden, ist kein Stadtlauf, kein Metropol Marathon mit Blauer Linie von Anfang bis Ende,- sondern ein kleiner Lauf mit wenigen hundert Startern, durch Dick und Dünn, bergauf und bergab, die Strecke für den Notfall als GPX-Track auf dem Handy gespeichert.

    Nach einigen Kilometern lichtet sich das Feld um uns herum und wir können ganz ungezwungen unsere Pace laufen, ohne geschoben zu werden oder von plötzlich erwachendem Ehrgeiz gezogen. Gezogen, vom Dranbleiben an der Vorderfrau und dem Vordermann. Die magnetisch wirkende Nähe zu den Mitläufern und Mitläuferinnen ist aufgehoben und ist dem losgelösten Freiraum dazwischen gewichen.

    Die Tage vorher hatte es in Strömen geregnet, und die fleißig am Morgen vom Veranstalter auf weichem triefendem Boden noch erneuerten Markierungen, haben sich durch die vielen flinken Fußtritte vor uns bereits wieder bis ins unkenntliche mit den Brauntönen des Waldes verbündet.

    Und dann kommt das, was kommen musste.

    Vor uns in der Ferne folgen einige Läufer dem breiten Forstweg, doch wir meinen uns zu erinnern, dass es einen kaum sichtbaren Pfad links hinunter gab. Auf dem Boden, nur noch beim zweiten oder eher dritten hinschauen zu erkennen, die Ahnung einer ehemals aufgesprühten Markierung. Wohin sie führt? Völlig unklar. Wir wählen den Weg unserer Erinnerung, und auch die zeitraubende Kontrolle des GPX-Tracks weist diesen Weg. Wir liegen mit unserer Wege Wahl wohl richtig. Unten am Hang warten einige Zuschauer, um Ihre Angehörigen anzufeuern. Glück gehabt.

    Doch die Unsicherheit bleibt. Denn einige Zeit später stoßen wir auf Läufer, die aus einer anderen Richtung kommen. Deren Strecke muss einiges weiter gewesen sein. Haben Sie den falschen Weg genommen? oder lagen doch wir falsch? Es sind schon Einige, die da von der Seite auf unsere Route einfädeln. Da es schnellere Läufer sind, entschwinden sie bald wieder aus unserem Sichtfeld. Das verstärkt das Gefühl, dass irgendetwas nicht so ganz stimmt.

    Das Ziel in einigen Kilometern fast im Blick, führt in einer Sackgasse ein schmaler gut sichtbarer Pfad links entlang eines Flüsschens. Einige Meter davor ein Schild nach links. Davor ein kaum erkennbarer Tritt, einen Hang hinauf. Von hinten bekommen wir Besuch, eine kurze Diskussion folgt. Der GPX-Track bleibt leider im Rucksack verstaut, und wir entscheiden uns dennoch. Hinter uns später noch weitere Läufer und Läuferinnen.

    Richtig? falsch? … Ein flaues Gefühl im Bauch bleibt.
    Einige Zeit später, wir kennen es schon,- fließen wieder zwei Laufwege zusammen und verschmelzen in einem für uns ganz ganz dumpfen Gefühl.

    Falsch? richtig? … das ungute Gefühl im Bauch wird stärker.

    Doch nun folgen die letzten Anstrengungen des Rennens, und wir kommen erschöpft ins Ziel.
    Aber glücklich, das will sich heute nicht so recht einstellen. Also erst einmal der Blick zur Uhr.
    Oh weh,- da fehlt ein guter Kilometer bis zur ausgeschriebenen Renndistanz. Die Schultern sinken. Die Zielverpflegung nehmen wir beinah schon gramgebeugt zu uns, und sinnieren bereits darüber, was dieser Fauxpas wohl für die Ergebnisliste bedeuten wird.

    Der Blick auf den Track zeigt, dass wir am ersten fraglichen Abzweig richtig lagen, aber an der letzten diskutierten Richtungsentscheidung einfach mal einen sehr schönen Weg gewählt haben, aber einen der 1,3 km kürzer war als die Originalstrecke.

    Wilde Diskussionen auf dem Heimweg sorgen dafür, dass der Adrenalinspiegel erst einmal auf hohem Niveau bleibt. Cool Down nach einer Laufanstrengung sieht wohl anders aus.

    Was haben wir gemacht

    Nachdem die ersten marternden Gedanken und das Unverständnis über die Ignoranz dem digitalen GPX-Track gegenüber verflogen sind, bringt der Blick auf die Ergebnisliste alles andere als weitere moralische Erleichterung. Ungewohnt gute Platzierungen, zumindest in der Altersklasse.

    Das darf nicht so bleiben, das fühlt sich nicht gut an, ganz im Gegenteil. Moral, Gerechtigkeit, Fairness, Selbstzweifel und -kritik, alles zusammen rief laut und deutlich,- “So nicht”. So wollen wir nicht in einer Ergebnisliste stehen, so unbedeutend dieser Lauf auch vielleicht sein mag.

    Gefühlt, getan. Wir wollen den Faden wieder zusammenknüpfen und -knoten, oder ansonsten den Knoten gleich ganz zerschlagen. Wir rechnen aus, was uns die weitere Strecke mit unserer Durchschnittsgeschwindigkeit gekostet hätte (die ausgelassene Strecke war so kurz, dass uns diese Hochrechnung plausibel erschien) und schreiben den Zeitnehmer an. Wir bitten Ihn mit knapper Erläuterung diese Zeit auf unsere Zielzeit hinzuzurechnen, oder uns ansonsten besser ganz von der Liste zu streicht. Besser gar nicht dokumentarisch erfasst, denn als laufende “Fake Stats” schwarz auf weiß gelistet zu sein.

    Unsicher welche Reaktion wir ernten würden, mussten wir nicht lange warten. Am ersten Tag nach dem Event Wochenende kam prompt eine Mail vom Zeitnehmer, in der er sich für unsere Ehrlichkeit bedankt, und … gemäß unserer Rechnung,- die Zeit auf addiert und die Platzierung neu berechnet. Nun nehmen wir den uns zustehenden Platz in der Rangliste ein,- letzte in unseren Altersjahrgängen.

    Wichtig ist nicht (mehr) der Lorbeer im Ziel, wichtig ist es an den Start zu gehen und der Weg, auf dem die Füße uns tragen. Erleben und genießen. Eine neue Erfahrung, tolle Trails, ein super netter Veranstalter und ein Zeitnehmer mit Herz für die Läufer. Das ist der wahre Gewinn.

    Unsere Empfehlung

    An dieser Stelle kann unserer Empfehlung nur eine ganz und gar subjektive Empfehlung sein. Zu unterschiedlich sind die Laufveranstaltungen, zu unterschiedlich sind die Strecken und auch die Zeitnahme hat viele Varianten, Techniken und Organisatoren. Aber vielleicht können die Aspekte ein Gedankentrigger sein, wenn es einmal in die falsche Richtung geht,- auf den Laufstrecken dieser Welt.
     

    Du stellst fest, dass schon bei der Anmeldung deine Daten nicht korrekt erfasst wurden

    Das kommt öfters vor als man vielleicht meinen mag. Die Ursache liegt natürlich unbedingt immer in der Datenverarbeitung beim Zeitnehmer, und nie bei dem mit einer stilsicheren Handschrift gesegneten Läufer oder Läuferin, oder dem zielsicher tippenden Enthusiasten an der Tastatur vor dem Anmeldedialog der  nächsten Laufveranstaltung.

    Welcher Fehlerteufel hier auch immer sein Unwesen getrieben hat,- die Kontrolle der Anmeldedaten ist die erste Aufgabe kurz nach bestätigter Anmeldung.
    Alle Zeitnehmer bieten die Möglichkeit die eigenen Daten zu korrigieren, ein Blick auf die Webseite beim entsprechenden Rennen weist den Weg.

     

    Du siehst das andere Läufer:innen falsch abbiegen

    Als Lokal oder Läufer:inn mit Erfahrung auf dieser Laufstrecke, ist dies natürlich der einfachste Fall und sicherlich Ehrensache: auch wenn Du im tiefsten aller Flows deines Läufer:innen Lebens bist – aufwachen und  unbedingt die Mitläufer:innen zurück holen.
    Mit letzter Luft rufen, pfeifen, winken und hüpfen. Alles was notwendig ist um den fremden Beinen den Frust eines Umweges zu ersparen. Ein Lächeln und seliger Dank wird Dir im Ziel sicher sein.

     

    Du stehst an einer Kreuzung und bist unsicher welcher Weg der richtige ist. Die Markierung ist nicht eindeutig oder einfach ganz verschwunden

    Der Zeitpunkt für die Schwarm Intelligenz ist gekommen. Warte und befrage die Mitläufer:innen die nach Dir kommen. Wenn Ihr euch dann dennoch verlauft, dann seit ihr wenigstens nicht alleine auf Abwegen unterwegs.
    Der einfachste Weg ist jedoch der gespeicherte Track des Veranstalters auf deinem Handy oder der Laufuhr. Obwohl, einfach ist auch dies nicht immer, insbesondere wenn es mehrere Wege auf engem Raum gibt. Hier kann es dann sein, dass die Optionen nach Versuch und Irrtum abgearbeitet werden müssen. Nach wenigen hundert Metern offenbart deine GPS Position meist ob Du auf dem richtigen Weg bist.

    Aus Erfahrung können wir aber sagen: überrede deine Mitläufer:innen nicht zu deiner Wegewahl, vor allem nicht wenn Sie vielleicht anderer Meinung sind. Ein offener Austausch über die Unsicherheit ist Pflicht und immer der bessere Weg. Entscheiden muss dann jeder Selber. Denn, versprühst Du selbstbewusst Pfadfinder Weisheit und irrst am Ende dennoch, dann hast du eine müde Seele ein oder zwei Kilometer durch die Wälder geschleift, und das fühlt sich am Ende gar nicht gut an. Zumindest ging es uns schon einmal so.

     

    Du kommst an eine nicht deutlich oder unklar markierte Wegemarkierung

    Wenn klar ist in welche Richtung die Markierung deuten sollte und Du nicht auf Bestzeitkurs bist,- nimm Dir die Zeit die Markierung zu richten, ein Schild wieder aufzustellen oder ein Flatterband wieder zu befestigen.

    So oder so, informiere unbedingt den nächsten Streckenposten, damit der Veranstalter das Desaster für die nach Dir folgenden Läufer:innen noch abwenden kann.

     

    Du stellst auf der Strecke fest, dass Du auf einer falschen Route unterwegs bist

    Der faire, wenn auch frustrierende Weg ist, der Weg zurück.
    Trag es mit Fassung, auch wenn jeder Laufschritt nun voller Schmerz und Frust zu sein scheint. Der Weg ist meist lang genug und die Energie fein getaktet auf die zu absolvierende Strecke aufgeteilt. Ein Umweg kann dieses Gefüge kräftig ins Wanken bringen. Die Stimmung allemal.

    Aber, Du bist in bester Gesellschaft.

    Wenn Du Drama magst: Beim Marathon des Sable 1994 verlor Mauro Prosperi in einem Sandsturm die Orientierung und irrte 10 Tage lang durch die Wüste. Er überlebte den Todeskampf. Und,- er trat wieder an, bei diesem sagenumwobenen Wüstenlauf. [1]

    Wenn Du tragische Helden magst: “Found on 49”. Dies ist die Geschichte darüber, wie das Verlaufen einen Helden aus Dir machen kann, und den Sieger ein paar Jahre später kaum noch jemand kennt.
    Der bis dahin noch recht unbekannte Jim Walmsley verlief sich 2016 beim Western States 100 Meilen Lauf bei Meile 92. Bis dahin war er auf Bestzeitkurs. Er lief 2 Meilen in die falsche Richtung und gab dann auf dem Highway 49 auf. Zumindest war innerlich sein Feuer für den Bestzeitensturm abgebrannt. Doch trotz diesem dramatischen Tiefpunkt in einem nun dramatischen Rennen,- setzte er den Weg fort., wechselte in den Wanderschritt und beendete das Rennen als 20er. Das war der öffentliche Startpunkt einer noch heute andauernden Ausnahme Karriere im Ultralauf.

    Wichtig für den Veranstalter ist, dass Du im Ziel auf eine möglicherweise schlechte Ausschilderung an der Stelle an der Du falsch abgebogen bist hinweist, damit er beim nächsten Release der Veranstaltung nachbessern kann.

    YouTube Video

    Du stellst im Ziel fest, dass Du eindeutig weniger Kilometer auf der Uhr hast, als deine gebuchte Laufstrecke lang sein sollte.

    Du wirst mit Stolz feststellen, dass Du deinen PR auf der Strecke geknackt hast und vor Läufern rangierst, die Dich sonst immer abgehängt haben. Doch das ist heiße Luft und wird platzen wie ein trauriger, vom rauschenden Fest übrig gebliebener bunter Luftballon.
    Also sei ehrlich zu Dir selbst, zum Veranstalter und den Läufer:innen die mit Dir in der Ergebnisliste stehen. Viele Zeitnehmer haben ein Kontaktformular beim jeweiligen Rennen verlinkt, über das Du sie informieren kannst was passiert ist und welche Endzeit Du wahrscheinlich erreicht hättest:

    Zielzeit+(ø Geschwindigkeit x fehlende Kilometer)

    Wenn der Veranstalter Dich aufgrund der hypothetischen Zielzeit ganz aus dem Raking raus nimmt, zeige Verständnis, denn die Revanche im nächsten Jahr kommt bestimmt und die nächste Laufveranstaltung vielleicht schon am nächsten Wochenende.

    .

    Du stellst im Ziel fest, dass Du eindeutig mehr Kilometer auf der Uhr hast, als deine gebuchte Laufstrecke lang sein sollte.

    Dies ist bestimmt nur selten der Fall, denn dann hast Du nicht gemerkt, dass Du eine Extraschleife zurück auf die ausgeschilderte Strecke genommen hast. Wenn es dennoch dazu gekommen ist, bleibt Dir nur die innere Stärke und die Einsicht es als seltenes Läufer:innen Schicksal hin zu nehmen.

    Du wirst den Veranstalter wahrscheinlich nicht auf schlechte Markierungen hinweisen können, denn Du bist gar nicht sicher wie es zu dem Verlaufer gekommen ist.

    Was bleibt ist jedoch die Retrospektive und Analyse via Streckenaufzeichnung. Der Abgleich mit der Originalstrecke kann dann einen Aha Moment erzeugen und Aufklärung bringen, was falsch gelaufen ist.

    Anders als beim Abkürzen ist es in diesem Fall ein absolutes No-Go eine theoretisch schneller Zeit zu errechnen und den Zeitnehmer oder Veranstalter zu bitten Dich in der Ergebnisliste weiter vorne einzusortieren. Dieses Ansinnen wird eine freundliche Abfuhr vom Zeitnehmer nach sich ziehen.
    Vertraue auf deine Stärke und das nächste Event, bei dem Du das Ziel auf der vorgesehen Route besser denn je erreichen wirst.

     

    Viel Spass, bei eurem eigenen zielsicheren “Walk On Trails”

    Karin & Dirk

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    RET- Rureifel Trail https://walkontrails.de/ret-rureifel-trail/ https://walkontrails.de/ret-rureifel-trail/#respond Sun, 31 Mar 2024 18:35:58 +0000 https://walkontrails.de/?p=9749 Der Lauf ist mit Start und Ziel in Obermaubach beheimatet. Die Szenerie mit Blick über den gleichnamigen Stausee, gibt sich auf den ersten Blick vielleicht noch glattgebügelt handzahm. Doch dieser Eindruck wird sich später deutlich wandeln. Organisator und Gründer des RET, der ehemalige Profitriathlet Fabian Rahn, mit der Perspektive auf die ganz großen Distanzen und schnelle Zeiten, hat erfreulicherweise auch die "Kurzen" und die Wanderdistanzen mit auf die Agenda der Veranstaltung gesetzt.

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    RET- Rureifel Trail

    Neues Trailrunning Event mit Potential

    Die Ruhe vor dem (Höhenmeter-) Sturm
    Die Ruhe vor dem (Höhenmeter-) Sturm
    Steckbrief
    Region Naturpark Nordeifel
    Strecke
  • Trailstrecken:
    14 km (RET13)
    22 km (RET22)
    50 km (RET50)
  • Wanderstrecken:
    14 km (REW13)
    20 km (REW20)
  • Besonderheit: der RET13 mit Hund für Frühaufsteher
  • Zielschluss 17:00 für alle Rennen, d.h. nach 06:00 h (RET13), nach 06:10 h (RET22), nach 09:45 h (RET50)
    Zielzeiten 2024:
    RET13: 01:07:47 - 03:21:36
    RET22: 01:46:07 - 04:21:59
    RET50: 04:12:15 - 08:49:48
    Teilnehmer
    Teilnehmerinnen
    2024:
    RET13: 105
    RET22: 177
    RET50: 119
    Höhenmeter 650 (RET13), 850 (RET22), 1.700 (RET50)
    Höchster Punkt 380 m (alle Distanzen)
    Start/Ziel Bergsteinstr. (an der Grundschule), 52372 Kreuzau (Obermaubach)
    Besonderheit UTMB Index; 20k Index: RET13/RET22; 50k Index: RET50
    Website https://www.rureifel-trail.com/
    Kondition
    3/5
    Technik
    3/5
    Natur
    4/5
    Event
    3.5/5

    Bei der Zeitschrift Runner’s World als Vertreter der Ultratrail Fraktion bekannt, postet Henning Lennert im Frühjahr 2024 eine Empfehlung für eine neue Trail Laufveranstaltung in der Eifel, und machte uns Neugierig.
    Mit Distanzen von 13 km, 22 km und der Ultradistanz 50 km ist ein breites Spektrum an Ausdauerpotentialen abgedeckt. Zusätzlich bietet die Höhenmeter Range von 650 m bis 1.700 m Trail Lauf Neulingen, wie passionierten Ultratrail Läufern und Läuferinnen alles, was das Trail Herz höher schlagen lässt.
    Zusätzlich komplettieren die Wanderdistanzen von 13 km und 20 km, sowie eine 13 km Strecke die mit Hund absolviert werden kann, das Portfolio dieser vielfältigen Laufveranstaltung. 

    Die Wanderdistanzen sowie der Ultralauf, sind dabei ein Garant für entspannte Zielschluss Zeiten (für die kürzeren Läufe),- eine Eigenschaft von Laufveranstaltungen die wir lieben gelernt haben, seit wir der Elite Staubwolke meist von hinten mit gebührendem Abstand folgen.

    Der Lauf ist mit Start und Ziel in Obermaubach beheimatet. Der gleichnamige Stausee am Rand des Naturpark Nordeifel gelegen, wurde zum Ausgleich des Wasserstandes erbaut, da die nur zu Spitzenlastzeiten Strom produzierende Urfttalsperre die sogenannte “Urftwelle” zur Folge hatte. 

    Die Szenerie mit Blick über den Stausee, gibt sich auf den ersten Blick vielleicht noch glattgebügelt handzahm. Doch dieser Eindruck wird sich später deutlich wandeln.

    Organisator und Gründer des RET ist Fabian Rahn. Der ehemaliger Profitriathlet, mit der Perspektive auf die ganz großen Distanzen und schnelle Zeiten, hat erfreulicherweise auch die “Kurzen” und die Wanderdistanzen mit auf die Agenda der Veranstaltung gesetzt. Zusammen mit dem professionell ausgerichteten Reglement, zeigt sich diese Veranstaltung schon vor dem Tag X mit viel Potential.

    Doch was bietet und fordert die Strecke von den Läufern und Läuferinnen? Das wollen wir ein paar Wochen vor dem großen Tag, im noch zaghaft aufblühenden Frühling auf der 13 km Strecke herausfinden.

    Streckenbeschreibung

    März 2024 – Wir starten anders als der RET, nicht an der Grundschule, sondern am Parkplatz an der Seestraße. Nach den ersten Metern, wir sind noch gar nicht in den Laufschritt gewechselt, kommen wir schon an die Staumauer der Obermaubacher Talsperre und das sehr beliebte “Angie’s Mocca”, dessen Terrasse trotz des heute wechselhaften Wetters gut besucht ist. 

    Tipp: Sollte der Morgenkaffee hier schon auf die Blase drücken, bietet das kleine kioskartige Café an der Seite etwas versteckt eine Toilette an.

    Die Staumauer eröffnet einen weiten Blick über den Stausee in Richtung des Zuflusses der Rur. Ganz untrailig folgt am Ende des Dammes die Straße am Stausee. Doch bevor wir bei allzu zügigem Straßenlauftempo kritische Töne entwickeln können, verpassen wir beinahe das Entree in die Welt des RET. Links geht es einen Pfad hinauf auf einen Singeltrail in eine 3,5 km Runde, die hier am Stausee wieder münden wird.
    Laufen wir zuerst noch wellig am Hang mit Blick auf den Stausee, steigt der Weg kontinuierlich an und treibt uns 200 Meter höher mit teilweise bis zu 13 % Steigung. Für kritische Töne über die Trail-Gene des RET, ist schon lange keine Luft in unseren Lungen übrig. Wir sind mehr als positiv überrascht. Der Lauf zeigt schon auf den ersten Kilometern seinen angekündigten Charakter.

    Wäre Sepp Herberger ein Trailläufer gewesen, hätte er postuliert: “Wo es rauf geht, da geht es auch wieder runter” … Und wie. Den Downhill Pfad in einer Sackgasse verpassen wir zuerst und nehmen dafür die nächste Lücke in den Stechapfel Büschen, kommen aber einige Meter tiefer dann doch auf den gemeinten Pfad. Nun geht es >20% steil bergab, auf beinah wegloser Spur den Hang hinunter. Unser Lauf Skill reicht hier nicht ganz aus um es so richtig rollen zu lassen. Das Rollen, das übernehmen stattdessen die losen Steine, welche wir ungeschickt den Hang hinunter kicken.
    Als es an einer Kreuzung wieder etwas flacher auf erkennbarem Weg hinab geht, weist nun ein Schild auf den steilen Abstieg hin, für die Läufer und Läuferinnen des RET einige Höhenmeter zu spät.
    Noch ein paar Meter und wir finden uns an bekannter Stelle am Stausee wieder,- und folgen wieder der asphaltierten Straße. Die Originalstrecke bleibt hier, wie wir später auf der Karte sehen, parallel im Wald.

    Nach dem Intro, zurück auf dem ungeliebten Asphalt, bleibt kaum genug Zeit zum Luftholen. Denn es kommt das, was wir hoffen, dass es kommen musste.
    Links geht es wieder in den Wald und für nur 300 m steigt der Pfad mit 20 % Steigung bergauf. Bevor die Lunge komplett ihren Dienst quittiert, leuchtet oben das weiß einer kleinen Kapelle mit einem  frühlingsweißen Blütenteppich um die Wette,- und verspricht eine kleine Pause.

    Die Waldkapelle Obermaubach steht auf 250 m ü.NN, anders als man vielleicht meinen mag, noch gar nicht so lange. Erst 1996 wurde sie fertiggestellt, gebaut durch eine Obermaubacher Vereinsinitiative. Vis-à-vis der Kapelle befindet sich ein Gedenkstein, welcher der Gräfin Alveradis von Molbach gewidmet ist. Geboren wurde sie 1155 und war später die erste Gräfin der Burg Niedecken.

    Auf unseren Trainingsläufen ist ein bisschen Kultur und Information am Wegesrand immer eine gerne in Anspruch genommene Gelegenheit, für eine ganz unverdächtige Pause. Nach diesem kurzen beißenden Anstieg,- heute ganz besonders lang, durch Studium der Informationstafel am Gedenkstein aber wohl eher … sehr verdächtig.

    Ein kurzes Stück auf einem Forstweg und dann geht es wieder auf einem schmalen Pfad weiter bergauf. Nach einem spitzwinkligen Abzweig steigt der Weg etwas gemäßigter hinauf bis zum Eifel Blick am Kuhkopf. Der Blick schweift auf das Terrain, auf das die Ultraläufer heute noch ausschweifender wechseln werden. Hat hier an diesem Punkt, die 50 km Distanz gerade einmal gute 10 % der Strecke geschafft, sind es für die Kurzdistanz bereits ca. 50 %. Die meisten Höhenmeter der Kurzstrecke sind ebenfalls bereits in den müden Beinen gespeichert.

    Ab dem Kuhkopf biegt der Lauf in seine zweite Hälfte. Und diese beginnt etwas entspannter, bergab bis zur Rur. Nach der Querung der Rurtalbahn, zeigt sich hinter Baum- und Buschwerk geduckt, eine in die Jahre gekommene Rur Brücke. Die Rur strahlt heute eine tiefe Ruhe aus mit ihrer glatten dunklen Wasseroberfläche. Wir nutzen die Gelegenheit für eine weitere Verpflegungspause, und schauen neidisch auf die neue Obermaubacher Holzbrücke aus dem Jahr 1993, für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
    Warum auf einem Traillauf standesgemäß die ein wenig abgerissen wirkende alte Brücke auf dem Streckenplan verzeichnet ist, zeigt sich sofort auf der anderen Uferseite. Ein Schild weist beinahe  dramatisch auf den steilen Anstieg hin. Hier sind wir richtig.
    Der erste Abschnitt an den Hängen der Rur entlang, steig dann auch gleich über Treppenstufen hinauf. Treppenstufen die dem gleichen Baujahr entstammen müssen, wie die hinter uns liegende Brücke. Das Ganze entwickelt sich, trotz des nicht sehr zweckdienlichen Hilfskonstrukt aus Stufen, zu einer weiteren schönen Kraxelei. Oben angekommen, folgt ein breiter Schotterweg, den wir nach nicht einmal einem Kilometer zum Glück wieder rechts auf einen sehr schönen Streckenabschnitt, bis hinunter auf Rur Niveau, verlassen.
    Obermaubach schon fest im Blick, zeigt die Uhr immer noch 3 km bis zum Ziel. Dafür verantwortlich ist ein Abstecher auf schmalem Pfad etwas oberhalb eines Seitenbächleins der Rur, dem Federbach. 2 km führt der Weg, mit noch einmal 50 Höhenmeter, erst weg und dann wieder hin bis ins Siedlungsgebiet von Obermaubach. Wir nehmen heute den etwas kürzeren Weg, direkt entlang am munter plätschernden Federbach.

    Die nächsten Meter führen über die Straßen am Rand von Obermaubach. Dann noch eine letzte Kuppe auf einem Acker, und der Blick öffnet sich auf das Ziel des RET, die Grundschule in Obermaubach.

    Die Strecke des RET13 und deren Herausforderungen haben uns positiv überrascht. Wenn die weiteren Distanzen auch mehr Trail Genuss auf schmalen Eifel Pfaden versprechen, so sind wir im Rahmen unserer Möglichkeiten froh, nur die 13 Kilometer Distanz in Angriff genommen zu haben. 

    Statistisch gesehen hat der RET13 sogar das herausforderndste Distanz/Höhenmeter Verhältnis aller drei Strecken. Ein Prädikat, das den “Kleinen” RET ein wenig größer scheinen lässt. 

    Uns ist der RET13 für den Moment auch so groß, weit und hoch genug. Und … ganz viel Spaß hat er gemacht. Und das, ist das vielleicht wichtigste Prädikat dieses neuen Traillauf Events in den Wäldern  der Eifel.

    Fest steht, … wir kommen wieder. Zum RET oder ganz bestimmt zur Erkundung der längeren Strecken, ganz entspannt, auch ohne den freudigen Adrenalin-Kick eines Startkommandos, das die Herzen der Läufer und Läuferinnen im April zum Pulsieren bringt.

    Epilog - Das Event

    Fünf Tage vor dem Start verbreitet Fabian Rahn via Instagram frühlingshaften Optimismus und kündigt bestes Wetter für den Raceday an. Nach all dem traurigen und zuletzt auch wieder recht kühlen Wetter in diesem Frühjahr, glauben wir Ihm aufs Wort.

    Der zu einem Viertel im Laufrucksack mit Hagelkörnern gefüllte Trinkbecher aus der empfohlenen Ausrüstung, würde zu diesem Zeitpunkt nur als miesepetrige Verleumdung durchgehen.

    Als wir uns am Vorabend auf den Weg nach Obermaubach machen, ist die Hoffnung auf Sonne schon verflogen, die Temperaturen alles andere als Frühlingshaft und Regen satt. Also alles, was Fabian Rahn nicht steuern und organisieren kann, ist bereitet für einen richtigen Trail Lauf, denn der darf gerne auch mal ungemütlich daherkommen.

    Startnummernausgabe

    Am Vorabend wird für zwei Stunden die Abholung der Startunterlagen angeboten, was wir gerne in Anspruch nehmen, um am nächsten Morgen unabhängig zu sein.

    Auf dem Vorhof der Grundschule unter einer kleinen Überdachung ist die Ausgabe aufgebaut. Gut gelaunt werden uns die Unterlagen überreicht und wir bekommen bei so viel ansteckendem Enthusiasmus gleich gute Laune und freuen uns noch mehr auf den morgigen Tag.

    Auch am nächsten Tag ist die Abholung der Startnummern kein Problem. Durch die zeitliche Staffelung der Startzeiten, entzerrt sich die Ausgabe und es gibt kein großes Gedränge.

    Parkplatzsituation

    Ein großes Thema war im Vorfeld die Parkplatzsituation. Von Veranstalter Seite wurde mehrfach darum gebeten mit der Rurtal Bahn anzureisen. Viele Nummernschilder aus dem Rheinland und dem näher gelegenen Raum Aachen und Düren, riskierten dennoch die Anreise per Auto.

    Die drei frühen Distanzen mit RET13 und Hund, den Wanderungen und dem RET50 füllen den Parkplatz an der Seestraße nur zu ungefähr einem Drittel. Die Parkplätze direkt an der Schule und an der Bergsteinstraße sind da schon ausgereizt. Zu den beiden späteren Rennen RET13 und RET22 füllt sich der Parkplatz zusehends, und ungefähr 30 min vor dem Startsignal haben die Nachzügler keine Chance mehr auf einen Parkplatz.
    Wären nicht etliche Starter und Starterinnen dem Aufruf von Fabian Rahn gefolgt die Bahn zu nehmen, wäre es sicherlich noch enger geworden.

    Start

    Die Wettervorhersage war nicht ermutigend, dennoch zeigt sich das Wetter minimal aufgelockert und unerwartet trocken, so dass wir uns den Start der 50 Kilometer Läufer:innen anschauen.

    Die einzigen Sonnenstrahlen an diesem langen Lauftag ?

    Nicht zuletzt wollen wir schauen was die erfahrenen Läufer:innen bei dieser uneindeutigen Wetterlage an Laufklamotten ausgewählt haben. Kalte 4 Grad, Regen, und sicherlich matschige Ab- und Anstiege.
    Die präsentierte Lauf Mode ist leider so wankelmütig wie dieser April. Eine wirkliche Hilfe sind die unterschiedlichen Interpretationen einer lauffreundlichen Wetterschutzschicht nicht.
    Bei vier Grad kurze Hose oder nicht? Regenjacke optimistisch im Auto parken oder pessimistisch gleich als oberste Schutzschicht übergestreift?

    Als wir zum Start aufbrechen, haben wir uns entschieden uns nicht zu entscheiden,- und die pessimistischen Optionen im Laufrucksack zu verstauen. Nun sehen wir mit üppig gefülltem Rucksack eher aus, als hätten wir den 50 er Start verpasst, aber die Vorsicht ist ja bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Selbst die Stöcke haben wir dabei, um den erwartet aufgeweichten Anstiegen zu trotzen.

    Fabian Rahn stimmt die 50er Läufer:innen auf die Strecke ein

    Am Start herrscht merklich gute Stimmung. Alle sind wir gespannt was uns erwartet. Fabian Rahn strahlt eine offene und freundliche Ruhe aus, und hat um sich ein Team aufgebaut, das die Aufgaben im Start/Zielbereich offenbar gut verteilt und organisiert hat. Zum Start gibt es erst noch eine kleine Rede vom Chef, den launigen Hinweis, dass es bei der 10ten Auflage für die Teilnehmer:innen die es zu allen 10 Starts geschafft haben, ein T-Shirt geben wird,- und schon geht es auf die Reise durch die Eifeler Wälder.

    Unterwegs

    Nach der Asphaltstrecke am Stausee entlang, ein kurzer Stau, fast wie bei den großen Alpen Events, wenn es aus dem Startort die erste Engstelle hoch in die Bergwelt geht.
    Auf dem ersten schmalen Pfad mit Blick auf das Tal der Rur, noch ein wenig laufen wie an der Perlenkette, doch dann entzerrt sich die Läufer:innen Schar merklich und es entwickelt sich eine befreiende Laufatmosphäre.
    Die ersten Anstiege zeigen, dass es matschig ist, die Stöcke aber nicht wirklich notwendig sind, da der Waldboden die Regengüsse der letzten Tage relativ gut weggesteckt hat. Das ein oder andere Wasserloch, und die darin triefend nass werdenden Schuhe, hätten die Stöcke eh nicht verhindern können.
    Der Himmel meint es gut mit uns und öffnet immer mal wieder den Weg für ein paar Sonnenstrahlen. Die immer wieder vor uns stehenden Anstiege treiben auch die Temperaturen im Inneren in die Höhe, so dass die kühlen Temperaturen unbemerkt bleiben.
    Die Strecke bietet wie schon bei unserer Preview Tour reichlich Abwechslung. Auf kurze Abschnitte mit Forstwegen folgen immer wieder überraschend spannende Pfade, wurzelige Aufstiege, rasante Downhills, holprige Stufen und nach den letzten Stürmen auch die ein und andere Kletterpartie über umgestürzte Bäume.
    Die vom Veranstalter gewählte Markierung, vermutlich mit rotem Kreidespray, stellt sich als suboptimal heraus. Vielleicht konnten die Morgen Läufer:innen und Wander:innen den Pfeilen noch bedenkenlos folgen,- so weisen sie bei uns schon deutliche Auflösungserscheinungen aus. An einem Abzweig sehen wir in der Ferne, unerreichbar für unserer Rufe, Läufer die ahnungslos gerade auslaufen, wobei wir uns an die Strecke erinnern und den Abzweig richtig wählen. Die Kreidemarkierung ist  durch die vielen Fußtritte vor uns, nur noch mit ganz viel Interpretation im Blick zu erkennen. An einer anderen Stelle wählen wir den deutlich erkennbaren Weg, der in die Richtung führt, in die eine Tafel mit Pfeil zeigt. Gemeint war jedoch ein schmaler Tritt kurz vor der Tafel.
    Wie wir nachher erfahren haben, waren wir mit unserer Erfahrung nicht allein. Der Veranstalter hat bereits angekündigt diese Hausaufgabe mit in die nächste Ausgabe des Laufs zu nehmen, und diese Aufgabe besser zu lösen.

    Im Ziel

    Unsere unabsichtlich gewählte Streckenvariante sorgt dafür, dass ein wie aus heiterem Himmel kommender kräftiger Hagelschauer mit empfindlichem Temperatursturz, uns erst auf den letzten 500 Metern vor dem Ziel erwischt. Sofort sind wir trotzdem klatschnass, ducken uns vor den im Gesicht schmerzenden Einschlägen und sind froh, als wir durch das Zieltor einlaufen. Die wenigen trockenen Plätze beim Zielverpflegungsstand, unter der Überdachung, wo gestern die Startnummernausgabe war und heute weitere Leckereien käuflich zu erwerben sind und dem Bierstand sind alle belegt. Da wir eh triefend nass sind, lassen wir das Wasser von oben, nach fest nun schaurig flüssig, geduldig über uns ergehen.

    Der Trinkbecher aus dem Laufrucksack hat sich unbemerkt auf den letzten hundert Metern des Laufs teilweise mit Hagel gefüllt, so dass es heute zu dem besonders zu lobenden Kuchen “H2O On the Rocks” als Zielverpflegung gibt. Wo gibt es denn schon so etwas?

    Vielleicht ungewöhnlich, aber wir fanden es toll, dass im Ziel keine Medaille auf uns wartete, die früher oder später in den Tiefen einer Kramkiste oder am Ende im Müll landet.

    Derart unbeschwert geht es zurück ins Trockene und in die bereit liegenden warmen Klamotten. Wenig später klart der Himmel wieder auf und beschert den Nachzüglern und den noch auf der Strecke befindlichen Ultraläufern und -läuferinnen nach der kalten Dusche die Chance sich wieder trocken und warm zu laufen.

    Fazit

    Was sich mit unserer Streckenbegehung schon angedeutet hat, hat der Veranstalter mit diesem engagierten Trail Lauf in der Eifel gehalten.
    Herausfordernde trailige Strecken, ein sportlich motiviertes und entspanntes Teilnehmerfeld, ein nie überlaufenes oder hektisches Event, ob auf der Strecke oder an Start/Ziel und vor allem gute Stimmung bei den Organisatoren und den zahlreichen Helfern, die eine positive Atmosphäre über den ganzen Tag hin entfalten konnten.
    Die ein oder andere Kinderkrankheit die sich eingeschlichen hat, haben die Organisatoren offen aufgenommen, und es besteht kein Zweifel, dass im nächsten Jahr der RET noch strahlender auf dem Trail Lauf Kalender erscheinen wird.

    Wir freuen uns schon jetzt auf die 2. Auflage, den Rureifel Trail 2025.

    Viel Spass, bei eurem eigenen “Walk On Trails”

    Karin & Dirk

    Weitere Informationen

    Rundweg

    ca. 90 % Offroad (Pfad, Schotter, Naturwege)

    Erreichbar mit ÖPNV. Rurtalbahn, Haltestelle Obermaubach (direkt an der Staumauer)

    Parken: Parkplatz Seestrasse oder Parkplatz Bernsteiner Str. / Steinbüchel

    Die ganze Strecke des RET13 findet Ihr bei komoot  (Links zu den weiteren Strecken auf der RET Homepage):

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    Ahrtal Trail https://walkontrails.de/ahrtal-trail/ https://walkontrails.de/ahrtal-trail/#respond Sat, 30 Mar 2024 16:03:09 +0000 https://walkontrails.de/?p=9527 Schon gelaufen - Ahrtal Trail

    Der Ahrtal Trail ist nicht nur eine weitere Laufveranstaltung in einer wunderschönen Landschaft. Die Veranstalter haben auch die Gegenwart im Blick. Und diese Gegenwart wird im Ahrtal meist noch durch die Folgen der Flutkatastrophe bestimmt. ...

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    Ahrtal Trail

    Trailrunning light - nicht nur für Weinliebhaber

    Weinbauweg in Richtung Mayschoß
    Weinbauweg in Richtung Mayschoß
    Steckbrief
    Region Ahrtal
    Strecke 5 und 10 km (2 Runden)
    Zielschluss 02:00 Stunden
    Zielzeiten 2024: 0:39:18 - 1:28:18 (10 km)
    Teilnehmer:innen 2024: 110
    Höhenmeter 320 m (10 km)
    Höchster Punkt 300 m
    Start/Ziel Winzer-genossenschaft Mayschoss, Ahr-Rotweinstr. 42, 53508 Mayschoß
    Website https://laufladen-bonn.de/absolute-run-ahrtal-trail/
    Besonderheit Tour startet am Wohmobilstellplatz
    Kondition
    3/5
    Technik
    2/5
    Natur
    4/5
    Event
    4/5

    Das beginnende Frühjahr hatte uns schon einige Male dieses Jahr an die Ahr gelockt, und die noch zurückhaltenden Sonnenstrahlen haben uns entlang der Weinbauwege geführt.

    Die hier im Ahrtal noch überall präsente Flutkatastrophe vom Juli 2021, begleitet uns dabei bei jedem Besuch. Die Unterstützung der Region durch touristische Aktivitäten ist schon lange wieder gerne gesehen und erwünscht. Der kleine, wieder geöffnete Bäcker, damals an vorderster Front den Fluten ausgesetzt, liegt dabei auf unserer Route, genauso wie der Einkauf bei der Winzergenossenschaft, um die Familie mit Mitbringsel zu versorgen.

    Nicht nur die heute wieder friedlich dahin plätschernde Ahr, sondern auch die lieblichen Weinberge können ihre gar nicht so lieblichen Krallen ausfahren, wenn es die Schiefer und Grauwacke Hänge  wieder einmal in Serpentinen hinauf und hinab geht.

    Da kam die Information, dass es einen ganz frisch geschnürten Trail Lauf an diesem sonnenbeschienen Fleckchen Erde gab, gerade Recht. Das Event wird 2024 zum Ersten Mal vom Absolut Run Laufladen Bonn organisiert.

    Einige Wochen vor dem Lauf testen wir die Strecke, um am Race Day nicht ins Offene Messer zu laufen. Denn wie immer liegt unser Augenmerk nicht auf Bestzeiten, sondern auf der Cut-Off Zeit, nach der unsere innere Uhr tickt und unsere Beine hoffentlich laufen können.

    Der Ahrtal Trail ist nicht nur eine weitere Laufveranstaltung in einer wunderschönen Landschaft. Die Veranstalter haben auch die Gegenwart im Blick. Und diese Gegenwart wird im Ahrtal meist noch durch die Folgen der Flutkatastrophe bestimmt.

    Das Event findet in Kooperation mit der Winzergenossenschaft Mayschoß statt, die je nach gebuchtem Starter Paket mit dem Kauf eines “Läuferwein” unterstützt wird. Außerdem geht am Ende eine Spende von 2500 EUR an einen Jugendtreff und das Juma Stadion, eine 2023 durch Spendengelder errichtete Sportstätte am Rande von Mayschoß .

    Streckenbeschreibung

    März 2024 – Der Start liegt unmittelbar hinter der Winzergenossenschaft Mayschoß.
    Vorne an der Ahr-Rotweinstraße zeigt sich die brutale Gewalt der Flutkatastrophe noch in der  niedergerissenen Fassade einer nun baufälligen Gaststätte. Am Start, nur wenige Meter entfernt, strahlt der kleine Weinort hingegen eine kontrastreiche Ruhe aus. 

    Die ersten Meter führen durch die Sträßchen des Ortes. Der Weg steigt dann am Campingplatz zur Burgwiese zunehmend an und liefert einen Vorgeschmack auf das, was kurze Zeit später auf die Läuferbeine zukommt. Denn es beginnt der ca. 2 km lange Anstieg, bei dem ca. 150 Meter an Höhe zu gewinnen sind. Am Ende des Weinanbaus, geht es in einem kleinen Tal, dessen kontinuierliche Feuchte sich in grün bemoosten Bäumen wieder spiegelt, stetig bergan. Nach einer scharfen Kehre wird der Weg etwas flacher und wir können wieder in den Laufschritt wechseln. 

    Der Wald wird durch den Ausläufer eines Weinberges unterbrochen und gibt die Sicht hinunter nach Mayschoß frei. Hier findet sich auch die “Mayschoßtür”, einer der beliebten Foto-Stopps auf dem Rotweinwanderweg. Am Abzweig zum Ümerich verlassen wir den Rotweinwanderweg, und es geht noch einmal einige Höhenmeter hinauf. Wir wechseln wieder ins zügige Gehen und nehmen uns dies auch für den Lauf in einigen Tagen vor, um auch die 2.te Runde noch genießen zu können. 

    Oben angekommen, kann man den Ümerich über einen Abstecher und eine kleine Kletterei erreichen, doch die Laufstrecke biegt rechts ab und wechselt in einen trailigen Downhill. Nach nur ca. 600 m ist dieser Spaß jedoch wieder vorüber und wir kommen an einen Felsdurchbruch. Wie durch ein Portal fällt der Blick in eine andere Welt. Es folgt im Kontrast zu dem Grau der Schiefer und Grauwacke Hänge, ein frisch geschotterter strahlend heller Weinbauweg, der sich recht eben am Hang entlangschlängelt.  Eine letzte Kehre am Weinberg und es geht wieder hinunter nach Mayschoß.

    Die 10 km Strecke biegt nun nicht rechts ab, zurück zu Start/Ziel, sondern führt auf der 2. Runde gleich wieder in Richtung des Campingplatzes und dem nun wohlbekannten Anstiegs bis zum Ümerich.

    Wir laufen heute die Runde testweise auch ein zweites Mal, um die 10 km Distanz zu komplettieren. Später am Ziel angekommen sind wir uns sicher, dass wir die Cut-Off Zeit schaffen werden und freuen uns auf den Trail Lauf in einigen Tagen.

    Epilog - Das Event

    Startnummernausgabe

    Die Veranstaltung beginnt am Morgen ganz unaufgeregt.
    Noch am Abend vorher gab es weit und breit keine Anzeichen einer bevorstehenden Laufveranstaltung.
    Nun wiesen die früh morgens aufgehängten Banner des Laufladens Bonn den Weg zur Startnummernausgabe. Diese befindet sich im ersten Stock der Winzergenossenschaft. Kein nervöses Gewusel wie bei vielen großen Events begegnet uns, sondern eine familiäre Atmosphäre. Sogar das Anprobieren des neuen Altra Timps gelingt uns ohne großen Stress, denn der Laufladen als Veranstalter hat auch das Ausleihen von Testschuhen organisiert. Wir verzichten auf einen Lauf mit vorher im Training nicht erprobten Schuhen, sehen später am Start aber viele Mutige, die Ihren Füßen einen Testschuh zutrauen.

    Start

    Am Start füllt sich der kleine Platz mit einer bunten Schar von Läuferinnen und Läufern. So voll haben wir es zuletzt hier zur Weinlese erlebt, als die kleinen Trecker mit den Traubenbottichen vor dem großen Tor zur Trauben Abgabe Schlange standen. Den Start erleben wir, wie schon die Startnummer Ausgabe, als unaufgeregt und entspannt.

    Unterwegs

    Auf der Strecke verteilt sich die Läuferschar am ersten Anstieg recht schnell und so entwickelt sich ein schönes Lauferlebnis.

    Am Ende der ersten 5 km Runde befindet sich unerwartet ein VP. Diese Info hatten wir vorab gesucht, aber nicht gefunden, und so hatten wir einen kleinen Laufrucksack mit etwas Wasser im Gepäck dabei. Der Laufrucksack ist zwar obligatorisch bei den meisten Trail Läufen dabei,- hier aber aufgrund der kurzen Strecke und der vorhandenen Wasserversorgung nicht notwendig.

    Ziel

    Am Ziel gibt es dann eine schöne Medaille, dem familiären Ambiente entsprechend, von den jüngsten Helferlein der Organisatoren, geschäftig verteilt.

    Um die Ecke, bei der Winzergenossenschaft erwartet uns dann noch die ausreichend vorhandene Zielverpflegung und mit dem im Ziel ausgehändigten Chip bekommen wir zusätzlich noch einen antialkoholischen Traubensaft.
    Der Tag für die vielen Helfer an der Strecke findet nach dem Trail Lauf jedoch noch kein Ende. Denn es folgt noch die 2 Stunden nach dem Lauf beginnende Wanderung über 5 km.

    Fazit

    Als Einstieg in das Lauf Jahr und moderate Prüfung für unsere noch angeschlagene Gesundheit und den zart aufblühenden Trainingszustand, war dieses Event perfekt.

    Wer fragen mag, wieviel Trail in diesem Lauf wirklich steckt,- wird auf die Höhenmeter und den Downhill schauen müssen. Doch wer will angesichts dieses sympathischen Laufes so kleinlich werden. Mehr Höhenmeter, mehr trailige Abschnitte und mehr Genuss als der klassische 10 km Stadtlauf bietet  dieses Lauf Event in den steilen Weinbergen des Ahrtals allemal.

     

    Viel Spass, bei eurem eigenen “Walk On Trails”

    Karin & Dirk

    Weitere Informationen

    Rundweg

    Überwiegend Forst- und Weinbauwege, ca. 600 m trailiger Downhill

    Weitere Distanz: Wandern, 5 km, mit separater Startzeit

    Erreichbar mit ÖPNV durch die zerstörte Ahrtal Bahn nur noch durch Schienenersatzverkehr möglich https://www.vrminfo.de/ Haltestelle “Mayschoß Bahnhof/Winzerverein”

    Wohnmobilstellplatz an Start/Ziel

    Parken: Parkplatz am Bahnhof Mayschoß

    Die ganze Strecke vom Absolut Run Laufladen Bonn findet Ihr bei komoot:

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    Rund um – den Widderstein https://walkontrails.de/rund-um-den-widderstein/ https://walkontrails.de/rund-um-den-widderstein/#respond Fri, 07 Jul 2023 09:36:53 +0000 https://walkontrails.de/?p=7632 Zwei Widder und ein Bär ... Der mächtige Große Widderstein ist der größte Berg des Kleinwalser Tals. Ganz am Ende des Tales, umschlossen von Bergen, beim kleinen Bergdorf Baad, dem höchstgelegenen Dorf im Tal, endet die Straße. Es geht einfach nicht mehr weiter. Die logische Fortsetzung des Weges ... der Weg zu Fuß, bergauf. Das wollen wir nutzen für eine Umrundung des Bergmassivs aus Bärenkopf, Kleiner Widderstein und dem höchsten Berg, dem Großen Widderstein. ...

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    Rund um – den Widderstein

    Zwei Widder und ein Bär ...

    Der Große Widderstein
    Der Große Widderstein
    Steckbrief
    Region Kleinwalsertal
    Strecke 15,3 km
    Dauer 05:45 h - Wandern
    Höhenmeter 888 m
    Höchster Punkt 2040 m
    Start/Ziel Camping Vorderboden, Vorderboden 1, A-6993 Mittelberg
    Besonderheit Tour startet am Wohnmobilstellplatz
    Kondition
    4/5
    Technik
    3/5
    Natur
    5/5
    Einkehr
    4/5

    Der mächtige Große Widderstein ist der größte Berg des Kleinwalser Tals. Ganz am Ende des Tales, umschlossen von Bergen, beim kleinen Bergdorf Baad, dem höchstgelegenen Dorf im Tal, endet die Straße. Es geht einfach nicht mehr weiter. Die logische Fortsetzung des Weges … der Weg zu Fuß, bergauf. Das wollen wir nutzen für eine Umrundung des Bergmassivs aus Bärenkopf, Kleiner Widderstein und dem höchsten Berg, dem Großen Widderstein.

    Und wir wollen auch unsere Kapazitäten prüfen. Asthma hat uns mittlerweile beide, nach dem unseligen Infektionsphänomen der letzten Zeit, als Spätfolge im Griff, und das Selbstvertrauen in das körperliche Potential ist nicht mehr das aller Beste. Optimismus und Hoffnung wiedergewinnen, an einem Ort früherer Aktivitäten,- das kann klappen und sich positiv verstärken,… kann aber auch mächtig in die Hose gehen. Aber wer nichts versucht, der wird nichts gewinnen.
    Von uns gab es somit am Morgen ein vorsichtiges, unsicheres: Let’s go.

    Das Kleinwalsertal, ca. 15 km lang, ist ein österreichisches Hochtal in Vorarlberg, unweit von Obersdorf. Es bieten sich zahllose Wandermöglichkeiten in den umgebenden Bergen. Als Austragungsort der Walser Trailchallange, einem Traillauf Event mit Läufen von 15 bis 63 km Länge, ist es definitiv auch eine der von Deutschland aus schnell zu erreichenden Traillauf Destinationen.

    Die besondere Lage macht das Kleinwalsertal praktisch zu einer Enklave. Es ist verkehrstechnisch nur von Deutschland, von Obersdorf aus, zu erreichen. Dieses spezielle räumliche Gefühl verdichtet sich am Ende des Tales, in Baad, zu einem spannenden Ausgangspunkt für Wanderungen und Trailläufe.

    Aus Dolomitgestein aufgeschichtet, ein wenig wuchtig, steht er dort am südlichen Ende, der Große Widderstein. Vor ihm, durch Erosion in weicherem Gestein eingekerbt und getrennt, der Kleine Widderstein und in vorderster Postion zum Tal hin der Bärenkopf. Alle drei wollen wir heute umrunden.

    Von ca. 1200 m geht es auf über 2000 m hinauf durch das Bärgunttal und hinter dem Großen Widderstein herum bis zur Widderstein Hütte . Ab dem Gemstelpass führt der Weg dann durch das Gemsteltal wieder hinunter bis zur Breitach und zum Ziel.

    Wegbeschreibung

    Prolog – In den Alpen hält sich die Vielfalt des Wegenetzes, aus topographischen Gründen, in engen Grenzen. Auf unsere Vorliebe, eigene Wege zu finden und spontan Variationen eine Chance zu geben, mussten wir hier verzichten.
    Die Umrundung des Widderstein ist aus gutem Grund ein Klassiker, und ist im Widderstein Trail verewigt.
    Und so ist es weniger die Routenführung oder der GPX Download, die hier eine Rolle spielen. Wir möchten an dieser Stelle unsere ganz persönlichen Eindrücke von dieser Tour schildern.

    Wir starten voller Motivation, aber dennoch mit gehörigem Respekt. 15 km sind im Flachland ein Klacks, aber hier in den Bergen, mit den langen Anstiegen, den felsigen Pfaden und gerölligen Rutschpartien, ist diese Tour zumindest für uns im Moment eine kleine Herausforderung. Und die für uns deutlich merkbar dünnere Luft will auch erst einmal durch die Lungen gepumpt werden. Zum ersten mal setzen wir auf die in einer Asthmaschulung empfohlene Prävention, um den Belastungsstress in der Lunge etwas zu entspannen.

    Juni 2023 – Los geht es am Camping Vorderboden an der Breitach, auf knapp 1200 m. Sie entspringt in Baad und fließt durch das gesamte Kleinwalsertal. Kurz vor der Grenze nach Deutschland verengt sich der Flusslauf in der Breitachklamm, und mündet bei Obersdorf in die Iller. Die Breitach wird an ihrem Ursprung aus drei Gebirgsquellbächen gespeist. Einem der Bäche, dem Bärguntbach, werden wir auf der Tour ab Baad in seinem Tal nach oben folgen. …

    Weiterlesen ...

    … Die ersten drei Kilometer bis zur Bärgunthütte, verlaufen auf breiten Forstwegen und mit gemäßigtem Anstieg. Viele Wanderer zieht es zur Bärgunthütte als beliebte Rast auf einer kleinen Rundtour, die von hier wieder talwärts, an der Inneren Widdersteinalpe vorbei führt.

     

    Nach diesem Intro in den Wandertag, um den Schritt dem Anstieg und die Lunge dem höheren Sauerstoffbedarf anzupassen, endet die Forststraße recht bald und es geht auf schmalen Pfaden weiter bergan. Zum Glück haben wir die Stöcke dabei. Schon hier, auf den wurzelig, felsigen Stufen und Windungen bergauf, unterstützen sie unseren Auftrieb und geben an steileren Abhängen ein sicheres Gefühl. Links von uns zeigt sich in entfernten Höhen immer wieder der Große und der Kleine Widderstein.

     

    Mittelgebirge, Anstiege im Bergischen Land, das Siebengebirge, das alles scheint uns daheim meist schon recht “bergig”. Und trotzdem … immer wieder sind wir dann überrascht wie steil, wie lang und wie schwierig die Pfade in den Alpen sind.

     

    Bald haben wir das ausladende, bogenförmige Tal Ende mit steiler Geländekante nach Oben im Blick. Kein Pfad und kein Aufstieg ist erkennbar. An einem Wasserfall, der den Bärguntbach speist, scheint kein Weg weiter zu führen.

     

    Damit sind wir bei einer der Grundregeln im Gebirge angekommen… Geduld… Der Weg wird sich mit der Zeit ergeben, Schritt für Schritt. Nach der nächsten Kehre, dem nächsten Felsen, dem nächsten Busch oder Baum, zeigt sich wie von Zauberhand,- der weitere Weg. Was von unten kaum machbar schien, ist dann oft halb so wild.

     

    Und so ist der 6 km lange Aufstieg von 800 Höhenmeter anstrengend, aber am Ende nur von mittlerer Schwierigkeit. Zum Hochalppass hin öffnet sich dann das Gelände. Die Baumgrenze ist überschritten und große Wiesen überziehen das Gelände vor den felsigen Höhen. Kurz nach dem Pass steht eine kleine Hütte, vor der wir eine Rast einlegen. Links der felsige Berggipfel, vor uns der weite Blick nach Südosten hinunter in das Tal zwischen Hochkrummbach und Warth. In der Ferne ein endloses Panorama der Lechtaler Alpen und ihrer noch teilweise mit Schnee bedeckten Gipfel.

     

    Nun führt der Weg mit leichtem Auf und Ab, bis zur Widdersteinhütte auf 2015 m. Dabei queren wir einzelne Schneefelder, immer froh darüber, dass die aufgeweichte Schneedecke, über dem rauschenden Wasser am Grund, noch einmal gehalten hat. Auf dem Weg zur Hütte könnte man auch einen Abstecher auf den Gipfel des Großen Widderstein machen und 500 Höhenmeter zusätzlich ins Programm nehmen. Der teils weglose Aufstieg mit leichter Kletterei ist aber nur mit Helm und guter Alpinerfahrung und Übung in der Kletterei empfehlenswert. Alles Fertigkeiten die wir nicht aufweisen können. Und so kommen wir, an wunderschönen bunten Alpenblumenwiesen entlang, auf entspannterem Weg zur Widdersteinhütte. Gut die Hälfte der Tour haben wir hinter uns. Und hätten wir beim Hochalppass nicht schon gerastet und uns über unseren Proviant her gemacht, wäre hier der ideale Punkt für eine Einkehr.

     

    Für uns geht es gleich weiter zum Gemstelpass. Dunkle Wolken ziehen auf und mit unserer Hoffnung trocken zu bleiben, ziehen Sie dann zum Glück immer wieder ihres Weges.

     

    Ab dem Gemstelpass geht es auf steinigen und gerölligen Pfaden bergab. Manchmal ganz schön rutschig auf dem losen Geröll, so dass unser Blick meist auf den Weg direkt vor uns gerichtet ist. Das ein oder andere Mal bieten die Stöcke dankbaren Halt. Und obwohl das rutschende Geröll sicherlich einiges an Lärm macht, scheint dies ein Murmeltier in der Sonne nicht sehr zu stören. Erst 6 oder 7 m von uns entfernt flitzt es hinter einen Felsblock. Und kommt auf der anderen Seite wieder hervor und schaut uns an. Da haben wir schon andere Artgenossen erlebt die mit lautem spitzen Warnton das Weite gesucht haben. Hier scheinen die Gräser, Kräuter und Blüten zu gut zu schmecken, als das es sich lohnt den gedeckten Tisch ein paar hergelaufenen Wandern zu überlassen.

     

    300 Höhenmeter tiefer erreichen wir die Obergemstelalpe. Urig und verwittert thront Sie hier an der Baumgrenze mit dem Blick in Richtung Kleinwalsertal und auf die umgebenden Berge. Das Schild “Ruhetag” ist wieder einmal typisch, denken wir, denn das ist uns schon oft passiert. Wie wir später lesen öffnet die Alpe erst einen Monat später ihre Tore.

     

    Also verschnaufen wir kurz, essen das letzte Brot aus unserem Proviant, und machen uns auf den Weg 300 m hinab bis zur Hinteren Gemstelhütte. Der Pfad windet sich durch die nun wieder häufiger anzutreffenden Kiefern und Büsche. Im Blick zurück rauscht ein Wasserfall zu Tal, der den Gemstelbach mit Wasser versorgt.

     

    Ein bisschen spannender wird es dann noch einmal als wir an der Klamm ankommen. Hier schneidet der Gemstelbach durch das Gestein und formt eine tiefe Klamm. Der Weg führt am Fels entlang, gut mit einem Stahlseil und einem Seil-Geländer gesicherte. Es sah spannender aus, als es am Ende dann wirklich war.

     

    An der Hinteren Gemstelhütte begrüßt uns wieder die Zivilisation, mit einer gut gefüllten Sonnenterrasse und der Verlockung von Apfelstrudel und selbstgemachtem Kuchen. Ab hier bietet eine gut ausgebaute Forststraße den Beinen die notwendige Erholung auf den letzten Kilometern, so dass wir weiter ziehen. Wenige hundert Meter weiter lädt gleich die nächste Hütte, die Bernhards Gemstel Alp zu Brotzeit und Kaiserschmarren ein. Auch hier ist es gut gefüllt zur späten Nachmittags Kaffeezeit. Doch wir wollen den Tag wohlverdient, nach einer Dusche auf unseren Campingstühlen ausklingen lassen, und so schlagen wir auch diese Verlockung aus und leeren unsere letzten Wasserreserven. Im Tal angekommen, geht es an der Breitach entlang. Am Gemstelboden wechseln wir auf die andere Seite des Flüsschens und kommen nach gut 15 km und 888 Höhenmeter wieder am Campingplatz an.

     

    Wir haben ca. 5 1/2 Stunden (Bewegungszeit gut 4 Stunden) benötigt, sind bedacht und vorsichtig in die Höhe aufgestiegen. Doch wie man die Strecke in 1:16:32 zurücklegen kann (Siegerzeit Widdersteintrail 2022), ohne sich die Haxen zu brechen,- ist und bleibt uns ein völliges Rätsel. Der Blick ans andere Ende der Ergebnisliste, mit Zielzeiten knapp unter 4 Stunden, zeigt dann doch für uns erklärbare flachländerische Menschlichkeit bei den Läufern und Läuferinnen. Und so endet der Wandertag für uns zufrieden und hoffnungsvoll.

     

    Epilog – ein Resümee zur Luft in den Lungen: Es hat eine ganze Weile gebraucht um sich an die intensivere Atmung zu gewöhnen, und bergauf war es notwendig sehr gleichmäßig ohne große Belastungsspitzen zu wandern. Die Prävention vor der Tour hat merklich geholfen. Auch war es notwendig immer wieder kleine Pausen einzustreuen. Die kleinen kurzen Photostopps haben meist  schon ausgereicht, die Anspannung in der Atmung zurückzufahren. Ein wenig war es wie eine Abwandlung der Walk-Run-Walk Methode beim Laufen.

    Und vor allem hat die saubere Luft der Alpenregion gut getan, ähnlich wie beim flachländischen Pendant an der Nordsee.

    Der Mut es zu probieren, hat sich ausgezahlt, und ein bisschen Selbstbewusstsein zurückgebracht,- zumindest für einen Moment.

    Viel Spass, bei eurem eigenen “Walk On Trails”

    Karin & Dirk

    Respect Nature
    Respect Nature Info zu diesem Beitrag
    Informationen

    Rundweg

    ca. 98,7 % Offroad (Pfad, Schotter, Naturwege)

    Einkehr mehrfach möglich. Die Widdersteinhütte ist die ideale Rast auf der Tour

    Tour zum Wandern und Trailrunning geeignet

    Erreichbar mit dem Walserbus Linie 1 (Endhaltestelle Baad)

     

    Autorentip:

    • Wenn man nicht schon an der Bernhards Gemstel Alp gerastet hat, so kann man sich im Tal beim Berhards Gemstel Hofladen mit Käse und selbstgemachten Spezialitäten versorgen.
    • Am Camping Vorderboden oder in Baad besteht in mehreren Cafés/Restaurants die Möglichkeit für eine Stärkung nach einem erlebnisreichen Wandertag.

    Die ganze Tour von Walk On Trails findet Ihr mit Infos und GPX Download bei outdooractive:

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